Montag, 17. Juni 2019, 18:30–20:00 Prof. Katsuyoshi Mizukami: „Kampō-Medizin und europäische Medizin“

In diesem Monat wird
Prof. Katsuyoshi Mizukami, M.D., Ph.D,
Graduate School of Comprehensive Human Sciences University of Tsukuba,
einen Vortrag halten zum Thema:

„Kampō-Medizin und europäische Medizin“

Nach seiner Ankunft in Nagasaki 1823 richtete Philipp Franz von Siebold sofort ein Studio ein, um dort Japaner in westlicher Medizin zu unterrichten.

„Neben und hinter den Häusern wurde an dem aufsteigenden Hang ein botanischer Garten angelegt, in dem besonders Heilpflanzen für den eigenen Bedarf gezogen wurden. Wie jeder japanische Arzt mußte Siebold zugleich Apotheker sein und die benötigten Heilmittel aus den Pflanzen zubereiten“ (Hans Körner).
Zitat Siebold: „Bald wurde Narutaki der Sammelplatz japanischer Freunde europäischer Wissenschaften.“

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Siebolds Landhaus Narutaki bei Nagasaki, erworben 1860. Aus: Das Bayerland, 7. Jg. (1896), S. 353

Auf diese Weise begann der Austausch von europäischer und japanischer Medizin. Inzwischen gibt es auch in Deutschland Interesse an der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und auch an der japanischen Kampō-Medizin. So gibt es mittlerweile mehrere Verbände für TCM bzw. Kampō-Medizin. Vor allem im Bereich der Medizin für ältere Menschen hofft man, im Bereich TCM/Kampō-Mittel zu finden, die altersspezifische Leiden ohne zu starke Nebenwirkungen abmildern können.

In diesem Monat begrüßt das Siebold-Seminar einen Spezialisten der Praxis im Bereich der Verbindung von japanischer Kampō-Medizin und westlicher Schulmedizin. Von deutscher Seite mehrten sich die Wünsche über eine vertiefte Zusammenarbeit zur Verbreitung der Kampō-Kenntnisse. In dieser Hinsicht plant das Siebold-Seminar mehrere Vorträge über Geschichte und Zukunft dieser Form der Medizin.