Montag, 18. März 2024, 18:30–20:00 Professor em. Yokoyama Minoru: „Hiroshiges 53 Stationen des Tokaidō. Beitrag zum Entwurf einer Siebold-Straße, Teil II“

Die über das Land und dessen Erzeugnisse erlangten Kenntnisse, sowie meine Erfahrungen über den Kulturzustand des Volkes, über Handel und Gewerbe, Staats- und bürgerliche Einrichtungen u.s.w. nach allen Seiten zu erweitern, war jetzt der Hauptzweck der bevorstehenden Reise nach Jedo. Da jedoch Beschränkungen auf derselben meinen Forschungen nicht die Ausdehnung und Freiheit versprachen, die ich in ihrem Interesse wünschen musste, so fasste ich den Plan, nach Ablauf unserer Gesandtschaft noch einige Zeit, und zwar auf Staatskosten in Jedo zu bleiben, unter dem Vorwande, den kaiserlichen Ärzten Unterricht in der Natur- und Heilkunde zu ertheilen, um dann unter günstigeren Verhältnissen später das Innere des Reiches zu bereisen. Der Einfluss des Statthalters von Nagasaki und einiger hoher Gönner in Jedo, sowie der günstige Ruf, der mir als Arzt und Naturforscher vorausgegangen, ließen mich um so zuverlässiger erwarten, die Regierung in Jedo werde auf diesen Plan eingehen, als die Vortheile, die den Japanern daraus zuflossen, von zu hoher Wichtigkeit für sie selbst waren.
Aus: NIPPON von Siebold

Professor emer. Yokoyama Minoru, Kokugakuin Universität (Tokyo), ist bekannt als Sammler und Forscher von Ukiyo-e. In seinem Vortrag wird er aus seiner Sammlung diejenigen Originale der 53 Tokaidō-Stationen von Hiroshige zeigen, wo Ph. Fr. von Siebold im Jahre 1826 auf seiner Reise nach Jedo Rast einlegte, und auf Siebolds Beschreibungen in dessen Reisebericht über die Szenen am Tokaidō eingehen.

Dies ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache.

Biwako