Freitag, 28. Juni 2019, 18:30–20:00 SHI Ming: „Chinas nationalistischer Komplex im Spiegel sino-japanischer Beziehungen“

Mit Blick auf die sino-japanischen Beziehungen spielt der Nationalismus in China stets eine schillernde Rolle: Mal war er eine Reaktion auf Eroberungsversuche seitens des japanischen Kaiserreiches, mal vielmehr ein Mobilisierungsfaktor in einem innenpolitischen Geflecht von Interessen und Parteikonflikten. Aber auch bilaterale Handels- und Wirtschaftsbeziehungen strahlen in nationale bis nationalistische Diskussionen in China aus, genauso wie geo-politische bzw. geo-ökonomische Kalkulationen chinesischer Eliten. In dem Vortrag gibt Shi Ming, chinesischer Journalist, der seit mehr als 30 Jahren in Deutschland arbeitet, einen Überblick sowohl aus historischer als auch aus zeitgenössischer Perspektive über diesen so wichtigen Faktor für die Beziehungen zwischen den wohl bedeutendsten Staaten Ostasiens.

SHI Ming, geboren am 12. Februar 1957 als zweiter Sohn einer „Intellektuellenfamilie“ – Vater Architekt, Mutter Hochschuldozentin – in Beijing. Nach der Schulzeit Studium an der Zweiten Fremdsprachenuniversität Beijings. Es folgten Tätigkeiten beim Radio China International und als Journalist mit Zuständigkeiten für das Wirtschaftsmagazin (China im Aufbau) und das Kulturmagazin (Kultur Chinas). 1986 Wechsel in die Wirtschaft als Projektmanager, später Repräsentant der China National Technical Import Corporation (CNTIC) mit Zuständigkeiten für Rechts- und Steuerfragen. Ab 1990 als freischaffender Journalist tätig, u.a. bei der ARD (Deutschlandfunk, WDR, SWR, HR und Deutsche Welle) und bei Printmedien (FAZ, SZ, taz etc.).

Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung von OAG und DAAD. Im Anschluss an den Vortrag wollen wir den Abend bei einem kleinen Umtrunk gemütlich ausklingen lassen.