Samstag, 14. Mai 2022, 09:00–17:00 OAG-Frühjahrswanderung II

Bei der ersten Frühjahrswanderung 2022 in Ogose kam aus dem Kreis der Teilnehmenden die Anregung, eine zweite Frühjahrswanderung zu organisieren. Spontan dachte ich an Chichibu, aber zwei private Touren Anfang April in diese Region haben mich angesichts der dortigen Kirschblütenpracht davon überzeugt, dass Chichibu eher Anfang April als Mitte Mai ideal ist. Freuen Sie sich also auf eine Chichibu-Wanderung im April 2023!

Im Mai 2022 wollen wir stattdessen eine Tour machen, die uns wieder einmal in eine Gegend führt, die von den Tokyoter Wanderfreunden/innen eher weniger frequentiert wird, nämlich Ogawamachi/Saitama. Die 30.000 Einwohner zählende Stadt ist von Ikebukuro aus mit der Tōbu-Tōjō-Linie, die dort endet, in gut einer Stunde zu erreichen. Der Ort selbst ist heutzutage nicht besonders attraktiv, die Umgebung jedoch recht schön und stark von der Landwirtschaft geprägt. Ogawamachi ist traditionell für sein washi, also japanisches Papier bekannt. Außerdem gibt es einige Tempel und Schreine, verschiedene Sake-Brauereien und sogar ein Weingut (Musashi Winery Ogawa), das Bio-Wein ganz ohne Dünger und Zusatzstoffe herstellt. Bei einer meiner Ogawamachi-Touren 2020 habe ich am Stadtrand einen Affen gesehen, der am Nachmittag in einem Garten auf einem kleinen Kumquat- (Kinkan-) Baum saß und genüsslich die Früchte aß. Leider verschwand er (oder sie), bevor ich ein Foto machen konnte.

Wie bei der letzten Wanderung in Ogose handelt es sich auch diesmal wieder eher um einen sehr langen Spaziergang mit Tempelbesichtigungen. Wir laufen an vielen Feldern entlang und kommen an verschiedenen Teichen und Flüssen vorbei.

Teich an Bahn
Der Teich direkt an der Tōbu Tōjō-Linie

Allzu große Steigungen sind diesmal nicht zu bewältigen. Am Ende der Tour werden wir vom Gipfel des Sengenyama (299 m) einen schönen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung werfen können.

Weitblick vom Sengenyama 2
Weitblick vom Sengenyama

Auf unseren Wegen sollten wir außerdem diverse Wald- und Wiesenblumen, vielleicht sogar noch vereinzelt blühenden japanischen Hundszahn (Katakuri – eine Lilienart) sowie Nirinsō (Anemone flaccida) antreffen. Außerdem können wir natürlich das satte Frühlingsgrün der Bäume bewundern.

Katakuri
Katakuri
Erythronium japonicum
Katakuri

Wann?
Kurz nach 9 Uhr vor der Sperre des Bahnhofs. Es gibt dort einen Vorplatz, so dass man sich nicht verfehlen kann. Ideal ist der „Kaisoku-Kyūko“, der exakt um 8 Uhr in Ikebukuro abfährt. Dieser Zug erreicht Ogawamachi um 9:03 Uhr. Wer diesen Zug verpasst, schafft es nicht mehr rechtzeitig.

Wer zu spät kommt … sollte sich per App den Weg zum Wazen-ji heraussuchen. Wenn man direkt dorthin geht, müsste man es in ca. 40 Min. schaffen. Da wir uns auf Schleichwegen dorthin begeben und noch einen Tempel auf dem Weg besichtigen, dürfte die Gruppe dort nach ca. 75 Min. eintreffen.

Länge:
Die Gesamtstrecke beträgt auch bei dieser Wanderung wieder ca. 20 km. Inklusive der Mittagspause und den vielen Zwischenstopps ist diesmal erneut mit einem Zeitaufwand von etwa 7 Stunden zu rechnen.
Nur wer sich dies zutraut, sollte an der Wanderung teilnehmen!

Schwierigkeit:
Aufgrund der Gesamtlänge der Strecke, die wir etwa zu zwei Dritteln auf kleinen Straßen und zu einem Drittel auf Waldwegen zurücklegen werden, ist eine gute Grundkondition/Ausdauer unverzichtbare Voraussetzung für eine Teilnahme.
Festes Schuhwerk ist auch diesmal nötig. Bitte bringen Sie ihre eigene Verpflegung und einen ausreichenden Getränkevorrat mit! Getränkeautomaten dürften allerdings hin und wieder zu finden sein.

Leitung:
Christian W. Spang

Beschreibung:
Vom Bahnhof Ogawamachi kommen wir zunächst am Tsunoyama-hachiman Schrein (角山八幡神社) vorbei, bevor wir uns kurz den Tempel Tōshō-ji (東昌寺) anschauen.

Tosho-ji 2
Blick vom Tōshō-ji

Dann gehen wir auf Schleichwegen an einer Schule vorbei und am Rande der Midorigaoka Danchi (Wohnanlagen) entlang zu einem kleinen Teich. Von dort laufen wir auf einer kleinen Straße zwischen einem Wäldchen und schmalen Feldern zum Nōman-ji (能満寺), der 2020 einen etwas verlassenen Eindruck auf mich machte.

Noman-ji mit Katakuri
Nōman-ji mit Katakuri (im März)

Von dort geht es auf kleinen Sträßchen zum Wazen-ji (輪禅寺), einer recht schönen Anlage.

Wanderung 4
Wazen-ji

Direkt daneben liegen ein ansehnlicher Bauernhof und viele Felder. Wir gehen weiter zum Yōshō-ji (養昌寺), dessen schöne Kirschblüte natürlich Mitte Mai schon der Vergangenheit angehört. Weiter geht es an Reisfeldern vorbei zum Fukō-ji (普光寺), der zusammen mit dem daneben liegenden Yamiya-Schrein ein interessantes Ensemble bildet. Von dort unterqueren wir die Bahnlinie, an der wir dann eine Weile entlanglaufen.

Eingang Yamiya-Schrein
Eingang Fukō-ji

Dann folgt der Daishō-ji (大聖寺), von dem man einen schönen Blick auf die umliegenden Felder hat und schließlich der Yamiya-Schrein (八宮神社), bei dem allerdings auch mehr die Einbettung in die Natur als die Gebäude bemerkenswert sind.

Yamiya-Schrein
Aufgang zum Yamiya-Schrein

Zwischen Daishō-ji und Yamiya-Schrein wäre noch ein Abstecher zum Saikō-ji (西光寺) zu empfehlen (800 m Entfernung), bei dem vor allem der Glockenturm auffällt.

Saiko-ji 1
Glockenturm des Saikō-ji

So oder so steht dann noch die Besteigung des einzigen Hügels der Tour an, nämlich des Sengen-yama (仙元山).

Sengenyama
Felder mit Sengenyama im Hintergrund

Fotos:
Die hier wiedergegeben Fotos stammen alle von Christian W. Spang und sind im März 2020 bzw. April 2022 entstanden, entsprechen also nicht ganz der Jahreszeit.