Montag, 9. November 2015, 18:30–20:00 Shimada Kentarō: „Philipp Franz von Siebold und Hokusai“ (Teil 1)

Das Siebold-Seminar ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache zum Wirken Philipp Franz von Siebolds, die sich sowohl an Forscher als auch an interessierte Laien richtet. Auch in diesem Jahr tragen verschiedene Referenten aus ihren aktuellen Arbeiten vor. Durch den besonderen geschichtlichen und sprachlichen Hintergrund und den Reichtum an Primärquellen bietet sich das Seminar auch als Japanischkurs für Fortgeschrittene an.

In diesem Monat wird Herr Shimada Kentarō (Berater, Hokusai Forschungsgesellschaft, Taitō-ku, Tokyo) einen Vortrag halten zum Thema:

„Philipp Franz von Siebold und Hokusai“, Teil 1

Philipp Franz von Siebold bewies als Organisator für Kunst und kunstgewerbliche Sammlungen ein hervorragendes Geschick. Im Bereich der „Botanical Art“ setzte Siebold einen Spezialisten aus Batavia namens de Villeneuve als Maler ein, dazu in Nagasaki gleichzeitig Kawahara Keiga für eine fast fotografische naturgetreue Wiedergabe von Objekten und Gegenständen aus dem täglichen Leben in Japan.

Ungeklärt ist noch das Rätsel, ob Siebold Katsushika Hokusai (1760-1849) einen Auftrag erteilt hat. Hierbei handelt es sich um 15 Genre Malereien „Nihon Fuzoku Ga„, die Siebold mit nach Holland brachte.
Unter Forschern gibt es keine einstimmige Meinung darüber, ob sie allein Hokusai zugeschrieben werden können. Hierzu schreibt z.B. der holländische Forscher Matthi Forrer: „Es darf angenommen werden, daß etwa der Kontakt zu Katsushika Hokusai bereits von Siebolds Vorgängern hergestellt worden war, Siebold also möglicherweise nur frühere Bestellungen und Aufträge ‚einsammelte‘.

Herr Shimada wird in diesem Seminar den Stil von Hokusai und Oi, seiner Tochter und Schülerin, analysieren und erläutern. Er wird zu dem Schluss kommen, dass die Malereien nicht allein Hokusai zugeschrieben werden können.

Die Unterlagen der Veranstaltung finden Sie hier.