Sonntag, 28. Februar 2010, 14:00–16:00 Wie lebte es sich damals? Besichtigung eines alten Familienhauses aus der Shōwa-Zeit

Sicherlich haben Sie schon einige alte Häuser ehemaliger Samurai, Daimyō oder wohlhabender Kaufleute besichtigt. Sie sind prunkvoll oder schlicht und edel, zeigen aber nur selten, wie die Menschen in diesen Häusern wirklich lebten. Beispiele für Wohnungen oder Häuser ganz „normaler“ Menschen gibt es hingegen nur wenige, weil die Nachkommen entweder renovieren, was als alt und altmodisch empfunden wird, oder gar das ganze Haus abreißen, da Neubauen in Japan oft günstiger ist.

In dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Koizumi hingegen, in einer ruhigen Wohngegend im Bezirk Ota im Südwesten Tokyos gelegen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir sehen nicht nur ein sehr einfaches, schlichtes Haus aus dem Jahr 1951, das zu den ersten gehörte, das nach dem Krieg zur Behebung der allgemeinen Wohnungsnot von der öffentlichen Bausparkasse finanziert und von Privatpersonen selbst gebaut wurde (sog. kōkojūtaku), sondern ein komplett eingerichtetes Haus mit wirklich allen Gegenständen des täglichen Gebrauchs aus einer Zeit vor dem wirtschaftlichen Aufschwung Japans. Man meint, die Hausbewohner kehrten jeden Augenblick von einem Spaziergang zurück …

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Zunächst wird uns die Kuratorin des Museums einen kurzen Überblick über die Geschichte des Hauses geben, dann werden wir die einzelnen Zimmer besichtigen und ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich vor 60 Jahren in Japan lebte, welche Hausarbeiten es gab, wie die Größenverhältnisse der Zimmer waren, womit die Kinder spielten und womit sich die Erwachsenen beschäftigten.

In einer kleinen Sonderausstellung sind außerdem Gegenstände zu sehen, die beim Mädchen-Fest (hinamatsuri) am 3. März verwendet werden.
Aus Platzgründen muss die Teilnehmerzahl leider auf 20 beschränkt werden. Melden Sie sich deshalb rechtzeitig an. Kinder sind herzlich willkommen!

Leitung: Maike Roeder

Da das Haus sehr versteckt in einem ruhigen Wohnviertel liegt, treffen wir uns um 13.40 Uhr am Bahnhof „Kugahara“ der Tōkyū- Ikegami-Linie (ca. 15 Fahrminuten von JR Gotanda) und laufen von dort gemeinsam in ca. 8 Minuten bis zum Museum.

Wer lieber den Bahnhof „Shimomaruko“ der Tōkyū-Tamagawa-Linie benutzen möchte, von dem aus man das Museum ebenfalls in etwa 8 Minuten erreicht, möge dies bitte bei der Anmeldung angeben.
Die Adresse lautet: 2-26-19 Minami-Kugahara, Ota-ku, Tokyo 146-0084

Weitere Informationen (teilweise in Englisch) zu dem Museum finden Sie hier.

Hinweis:
Denjenigen, die Japanisch verstehen und die sich für alte Kulturtechniken und Hausarbeiten interessieren, seien die höchst interessanten Filmvorführungen empfohlen, die in unregelmäßigen Abständen von dem Museum angeboten werden (bis jetzt leider meist nur tagsüber an Werktagen). Dort sieht man die hochbetagte Mutter der jetzigen Leiterin des Museums in den 1980er Jahren bei Arbeiten, die heute fast vergessen sind: aufwändige Zubereitung von speziellem Essen für Feste, Herstellen und Waschen von Kimonos und Yukata, Nähen von spezieller Winterkleidung oder Sommerfutons.