Ausstellungen
Dienstag, 24. Juni 2025, 10:00 - Sonntag, 29. Juni 2025, 17:00 Wechselspiel der Perspektiven – Werke von Shinnosuke Miyake und Yuko Takatsudo
In der Ausstellung „Wechselspiel der Perspektiven“ (jap. Titel: „Miyake to Takatsudo no hone“) zeigen Shinnosuke Miyake und Yuko Takatsudo ihre unterschiedlichen künstlerischen Ansätze. Beide haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie sie Malerei verstehen oder wie sie in ihren Werken Realität ausdrücken, und die Möglichkeiten erkundet, die sich aus ihren unterschiedlichen Perspektiven ergeben.
Das Wort „Knochen (hone)“ im japanischen Ausstellungstitel symbolisiert den strukturellen Kern, der den Werken beider Künstler gemeinsam ist, und der sich hinter der Oberfläche verbirgt. Die Ausstellung präsentiert Werke beider Künstler, die aus den unterschiedlichen Sprachen resultieren.
Miyake ist ein Künstler, der Gemälde, Skulpturen und Installationen auf der Grundlage selbst definierter Regeln und Prozesse konstruiert. Durch eine Reihe sorgfältig konzipierter Wiederholungen und Selektionsakte innerhalb begrenzter Bedingungen offenbart er in aller Stille einen Sinn für Struktur und Zeit. Indem er geringfügige Veränderungen und Zufälle akzeptiert, die sich im Laufe des Entstehungsprozesses ergeben, werden die Beziehungen zwischen Regel und Freiheit, Bedeutung und Marginalität neu eröffnet und bewertet. Miyakes Praxis ist keine Suche nach greifbaren Ergebnissen, sondern ein Akt der sorgfältigen Auseinandersetzung mit den grundlegenden Fragen der Produktion, wie „was ist Malerei“ und „was bedeutet es zu sehen“.



Im Gegensatz dazu entwickelt Takatsudo einen intuitiven und poetischen Bildraum, der persönliche Erfahrungen und Erinnerungen aus dem Alltag und der zeitgenössischen visuellen Kultur (Briefmarken, Icons, Bilder aus sozialen Netzwerken usw.) als Ausgangspunkt nimmt. Ihre Gemälde, in denen Figuren und anthropomorphe Motive auftauchen, verströmen Vertrautheit, aber auch Unbehagen, wobei sich die resultierende Spannung mit Humor mischt. Die Perspektive der Künstlerin, „nicht zu versuchen, ein Bild als Bild zu malen“, durchdringt ihre Werke, die sowohl heiter als auch verstörend sind und den Betrachter die Kluft zwischen Fantasie und Realität spüren lassen.



In dieser Ausstellung präsentiert Takatsudo auch keramische Arbeiten, die als Erweiterung ihrer malerischen Ideen entstanden sind. Indem sie die in der Malerei entstandenen Motive mit Pflanzen kombiniert, schafft sie ein neues dreidimensionales Werk, ein Bild, das sich zwischen Realität und Fantasie hin und her bewegt.
Der Kontrast zwischen Konstruktion und Intuition, Ordnung und Zufall, Symbolik und Körperlichkeit ist im Werk von Miyake und Takatsudo zu erkennen. Die Gegenüberstellung ihrer gegensätzlichen Werke in der Ausstellung lässt die unterschiedlichen Auffassungen des Malens erkennen.
Yuko Takatsudo (高津戸優子), geboren 1987 in Saitama, studierte Malerei an der Universität der Künste in Tokyo und an der Akademie der Bildenden Künste in München. Ab 2010 lebte sie 10 Jahre lang in München und Berlin. Inzwischen ist sie wieder in Tokyo tätig. In ihrer Arbeit, die zwischen Malerei und Keramik verortet ist, verwendet sie anthropomorphe Motive und Pastellfarben und nimmt persönliche Erinnerungen und Erfahrungen als Ausgangspunkt, um die sensorischen Diskrepanzen und das Unbehagen zu erforschen, die in der zeitgenössischen visuellen Kultur verborgen sind.
https://www.instagram.com/yuko_takatsudo/
Shinnosuke Miyake (三宅晋之輔) wurde 1990 in Tokyo geboren. Nach seinem Studium des Grafikdesigns und der bildenden Kunst an der School of Visual Arts (New York) und seinem Abschluss an der Graduate School of the Art Institute of Chicago lebt und arbeitet Miyake in Tokyo. Seine Arbeit konzentriert sich darauf, die Natur von Menschen und Dingen in der modernen Welt zu hinterfragen, indem er Kunst mit alltäglichen Gegenständen und Begriffen in Verbindung setzt.
https://www.instagram.com/shinnosukemiyake/
Ausstellungsmacher: Stefan Speidel
両者は、それぞれにとって“絵画とは何か”あるいは“どのようにリアリティを表現するか”という問いに取り組み、それぞれの視点から生まれる可能性を探求してきました。
タイトルにある「骨」は、両者の作品に共通する構造的な核や、表層の奥にひそむリアリティの芯を象徴しています。
本展では、絵画という枠組みの再定義とその拡張を、互いに異なる言語で応答し合うかたちで提示します。
三宅は、自ら定めたルールやプロセスに基づき、絵画や立体、インスタレーションを構築する作家です。緻密に設計された反復や、限られた条件の中での選択行為を重ねることで、構造や時間の感覚を静かに浮かび上がらせていきます。彼は、絵画としての完成されたイメージを目指しており、その過程でずれや揺らぎが生じる瞬間を作品として捉えられています。
同じ操作を繰り返す中で現れる微かな変化や偶然を受け入れることで、制度と自由、意味と余白といった関係性が再び開かれ、見直されていきます。三宅の実践は、かたちのある結果を求めるのではなく、「画とは何か」「見るとはどういうことか」といった、制作の根本にある問いに丁寧に向き合う行為でもあります。
対して高津戸は、日常での個人的な経験や記憶、現代の視覚文化(スタンプ、アイコン、SNS的イメージなど)を起点に、直感的かつ詩的な絵画空間を展開します。キャラクターや擬人化されたモチーフが登場する彼女の画面には、親しみやすさとともにズレや違和感がにじみ出ており、そこに現実へのひずみがユーモアと共に紛れ込んでいます。
作家の、「絵画を絵画としてうまく描こうとしない」という感覚が画面に滲み出ており、明るさと不穏さが共存し、観るもののファンタジーとリアリティの隙間に触れるような表現となっています。
また高津戸は、本展で絵画的発想の延長として制作した陶芸作品も発表しています。絵画空間で生まれたモチーフを陶器として立ち上げ、植物と組み合わせることで、現実と想像のあいだを行き来するようなイメージを立体作品として新たに創出しています。
三宅と高津戸の作品に見てとれる、構築と直感、秩序と偶然、記号性と身体性——。
両者の対照的な作品を展示会場に並置されることで、絵画という行為そのもののリアリティを浮かび上がらせます。
Yuko Takatsudo 高津戸 優子
1987年埼玉生まれ。東京藝術大学 および ドイツ・ミュンヘン芸術アカデミーで絵画を学ぶ。2010年から10年間ドイツのミュンヘンとベルリンに滞在し、現在は東京を拠点に活動している。
絵画と陶芸のあいだを往復しながら、個人的な記憶や体験を起点に、擬人化されたモチーフや曖昧な色彩を用いて、現代の視覚文化に潜む感覚のズレや違和感を探る作品を制作している。
https://www.instagram.com/yuko_takatsudo/
Shinnosuke Miyake 三宅 晋之輔
1990年東京生まれ。 School of Visual Arts (ニューヨーク) にてグラフィックデザインとファインアートを学び、シカゴ美術館付属大学院を卒業後、東京を拠点に活動している。
誰もが身近に手に入れる事のできる日用品やサービスと芸術を重ねることで、現代に生きる人やものの本質を問うことを主軸に作品を制作する。
https://www.instagram.com/shinnosukemiyake/
会期:
6/24(火)〜29(日)
観覧時間:
6/24(火)〜27(金)10〜20時
6/28(土)、29(日)10〜17時
6/25(水)20時よりオープニングレセプション、参加無料