Montag, 23. Juni 2025, 18:30–20:00 Mori Mizue: „Ōkuni Takamasa (1793–1871) als Zeitgenosse Ph. Fr. von Siebolds (1796–1866) und seine Kenntnisse über das Ausland“

Kennt man Siebold in Japan als den Mann, der, ohne es zu wissen, der Meiji-Restauration hatte vorarbeiten können, indem er ganz unprogrammatisch die Notwendichkeit, mit dem Abendland in Verbindung zu treten, vorlebte und wissenschaftlich demonstrierte, so hat man in Deutschland den Verfasser des vielbändigen Werkes Nippon-Archiv zur Beschreibung von Japan (Leyden 1832 ff.) zu nennen, einer vielseitigen und prägnanten, naturwissenschaftlich-geographischen, ethonologisch-kulturhistorischen Darstellung, die durch die Tagebücher fesselnd ergänzt wird und sowohl unabgeschlossen als bald schon wieder überholt heißen mußte. Dennoch ist Siebolds Wirkung unvergessen und seine Leistung, auch in den Einzelheiten, des Erinnerns wert.“
(„Die Entdeckung Japans durch Phillip Franz von Siebold“ von Ralph-Rainer Wuthenow, OAG GEDENKSCHRIFT, 1966, S. 63f.)

Die Vortraggeberin wird über den Kokugaku- und Shintō-Gelehrten Ōkuni Takamasa sprechen, der in Nagasaki Yōgaku (Europäische Wissenschaft) studierte und in Japan als einer der größten Kenner auf diesem Gebiet galt. Er gehört mit seinen Studien u.a. über die Stellung des Kaisers zu den wichtigen theoretischen Führern der Meiji-Restauration.