Mittwoch, 20. Oktober 2021, 18:30–20:00 Sebastian Maslow: „Krise und Wandel im Japan der Heisei-Ära: Ein politikwissenschaftlicher Rückblick“

Von Nordkorea und dem Aufstieg Chinas bis hin zum demographischen Wandel und wirtschaftlichen Stillstand, sowohl in der Innen- wie Außenpolitik, haben Krisennarrative die politischen Debatten Japans der letzten Jahrzehnte geprägt. Mit neuen Ansätzen aus der Politikwissenschaft wird in diesem Vortrag zurückgeblickt auf die 30 Jahre der Heisei-Ära. Ziel soll es sein, ein Verständnis für die Frage zu entwickeln, wie Japans politische Akteure auf die komplexen Herausforderungen dieser Jahre reagierten, und welche Rolle hierbei der Konstruktion von Krisennarrativen in der Bestimmung von Richtung und Inhalt institutioneller Wandlungsprozesse zukam.

Sebastian Maslow ist seit 2020 Senior Lecturer für Internationale Beziehungen und Politikwissenschaft am Sendai Shirayuri Women’s College. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Ostasienwissenschaften der Universität Heidelberg, Assistenzprofessor an der juristischen Fakultät der Tohoku Universität sowie am Graduiertenkolleg für Internationale Zusammenarbeit an der Universität Kobe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften an der Universität Tokyo. Seine Forschung beschäftigt sich mit institutionellen Wandlungsprozessen in der japanischen Politik. Er ist u.a. Mitherausgeber des 2015 erschienenen Bandes Risk State: Japan’s Foreign Policy in an Age of Uncertainty (Routledge) sowie des in diesem Jahr neu erschienenen Bandes Crisis Narratives, Institutional Change, and the Transformation of the Japanese State (SUNY Press).

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