Samstag, 12. November 2022, 09:00–17:00 OAG-Herbstwanderung: Auf den Spuren der Chichibu-Pilgerroute (Leitung: Christian W. Spang und Josko Kozic)

Impressionen von der Wanderung finden Sie hier.

Teil I

Teil 2

Die Stadt Chichibu (heute ca. 60.000 Einwohner) liegt im Westen der Präfektur Saitama, knapp 90 km nordwestlich von Tokyo und ist für Soba, den Hitsujiyama-Park (羊山公園) mit seiner Phlox-Blüte (shiba-sakura, phlox subulata), das jedes Jahr Anfang Dezember stattfindende Nachtfestival (秩父夜祭), und ihre 34 Tempel umfassende Pilgerroute bekannt. In vier Exkursionen (vom Herbst 2022 bis zum Frühjahr 2024) wollen wir 29 der insgesamt 34 Chichibu Kannon Tempel besichtigen. Die Gesamtstrecke der Pilgerroute ist etwa 100 km lang. Wir werden allerdings die weit im Westen und Norden gelegenen Tempel Nr. 30-34 nicht besuchen, was die Gesamtstrecke deutlich verkürzt. Wie bei den jüngsten OAG-Wanderungen ist auch bei dieser Exkursion eine Kombination aus Wanderung und Besichtigungen geplant, die uns in die Herbstlandschaft rund um den charakteristisch geformten Bukōsan (武甲山, 1304m) führt.

Obwohl die Stadt Chichibu durch die Seibu Linie gut an das Verkehrsnetz der Hauptstadt angebunden ist, muss man je nach Ausgangspunkt in Tokyo mit ca. 120 Minuten Anfahrtszeit rechnen. Etwas verkürzen lässt sich dies, wenn man für die Teilstrecke Ikebukuro – Seibu-Chichibu den aufpreispflichtigen Schnellzug „La View“ nutzt. Der Blick aus dem Zugfenster macht insbesondere zwischen Koma (高麗駅) und Yokoze (横瀬駅) aber sehr viel Freude.

Um den Einstieg in die Exkursionsreihe zu erleichtern, werden wir bei der ersten Tour im nordöstlichen Teil Chichibus relativ stadtnah unterwegs sein. Da man in Chichibu aber fast immer die umliegenden Berge sieht, fällt dies insbesondere am Stadtrand kaum negativ ins Gewicht. Jenseits der Pilgertempel werden wir sowohl den Chichibu Schrein als auch zwei weitere Tempel in Augenschein nehmen. Mindestens neun der 29 Chichibu Kannon Tempel liegen auf der ersten Route.

Achtung: Aufgrund der beträchtlichen Entfernung vom Zentrum Tokyos, sollten die TeilnehmerInnen dringend darauf achten, dass jenseits von Hannō nur sehr wenige Züge verkehren.
Wir werden NICHT auf NachzüglerInnen warten!
Wer den unten angegebenen Zug verpasst hat, sollte sich darauf einstellen, alleine zum zwischen den Chichibu-Tetsudō Bahnhöfen Ohanabatake (御花畑駅) und Chichibu (秩父駅) gelegenen Shōrinji (少林寺), dem 15. Tempel des Chichibu Pilgerweges, oder zum Chichibu Schrein zu kommen. Da wir zuvor bereits die Tempel Nr. 10 und 11 besuchen, besteht hier vermutlich die beste Chance, die Gruppe einzuholen.

Länge: Die Gesamtstrecke beträgt ca. 16-18 km. Inklusive der Besichtigungen und einer Mittagspause (Selbstversorgung!) ist mit einem Zeitaufwand von ca. 6-7 Stunden zu rechnen. Da wir jedoch stadtnah unterwegs sind, besteht keinerlei Gefahr, dass uns die Dämmerung gefährlich wird. Die meisten der besuchten Tempel weisen öffentliche Toiletten auf.

Schwierigkeit: Das Streckenprofil ist grundsätzlich nicht besonders herausfordernd. An manchen Stellen geht es allerdings durchaus rauf und runter, was man ebenso wie die Streckenlänge nicht unterschätzten sollte. Zwar werden wir überwiegend auf Straßen laufen, uns aber doch ein-, zweimal auch auf Wanderwegen wiederfinden. Festes, dem Zweck entsprechendes Schuhwerk und eine hinreichende Grundkondition sind daher unabdingbare Voraussetzung für eine Teilnahme.
Gesamtleitung der Exkursion: Christian W. Spang. Josko Kozic wird Näheres zu den einzelnen Tempeln erklären.

Zugverbindung (Beispiel)
7.02 Uhr ab Ikebukuro (Seibu-Ikebukuro-Linie, Chichibu Exress), 7.49 Uhr an Hannō, 7.52 Uhr ab Hannō (Seibu-Ikebukuro-Linie, Lokalzug, Richtung Mitsumineguchi), 8.47 Uhr an Chichibu. ¥ 790

Beschreibung: Wir erreichen nach gut 20 min. Fußmarsch den Daiji-ji (大慈寺, Nr. 10). Ob man zuvor noch den Chichibu-Naritasan (秩父成田山) anschaut, muss man vor Ort entscheiden. Er liegt am Hang, so dass seine Besichtigung das Erklimmen einiger Stufen erfordert. Vom schön gelegenen Daiji-ji, dessen Tor malerisch oberhalb einiger Stufen liegt, kann man eine Abkürzung zum bescheidenen Jōraku-ji (常楽寺, Nr. 11) nehmen. Auf dem Waldweg kommt man am Kaminodai-Inari Schrein (上之臺稲荷神社) vorbei. Nach diesem Abstecher in Richtung Süden, wenden wir uns einigen innerstädtischen Tempeln zu, wobei wir zunächst dem Shōrin-ji (少林寺, Nr. 15) einen Besuch abstatten, der sich nicht zuletzt aufgrund seiner weißen Fassade von den anderen Tempeln deutlich unterscheidet. Von dort geht es weiter zu dem in seiner „Bildersprache“ ein wenig an Nikkō erinnernden Chichibu Schrein (秩父神社), der z.Z. allerdings renoviert wird.
Von dort marschieren wir zum auf sehr bescheidenen Grund von einigen Bäume umringten kleinen Jōrin-ji (定林寺, Nr. 17) und zum Gōdo-ji (神門寺, Nr. 18), der zwar vom Hauptgebäude her nicht sehr beeindruckt, aber einige kleine Nebenbäude mit Kultgegenständen zu bieten hat.

Anschließend machen wir einen sehr lohnenden Abstecher zu zwei Tempeln, die nicht auf der Pilgerroute liegen, nämlich dem beeindruckenden Kōken-ji (廣見寺) und dem Sōfuku-ji (宗福寺). Während ersterer mit einer schönen Gesamtanlage mit herrlichem Eingangstor sowie einem Steingarten aufwartet, bietet der Sōfuku-ji eine Vielzahl von Froschfiguren, weshalb er auch „かえる寺“ genannt wird. Nachdem wir anschließend beim schlichten Ryūseki-ji (龍石寺, Nr. 19) kurz vorbeigeschaut haben, überqueren wir den Arakawa-Fluss zum sehr schön gelegenen Iwanoue-dō (岩之上堂, Nr. 20), der vor allem mit seinen „inneren Werten“, seine Abgeschiedenheit und seinem Momiji-Bestand auffällt. Der nächste Pilgertempel, der Kannon-ji (観音寺, Nr. 21) liegt dagegen direkt an einer viel befahrenen Straße, weshalb ein kurzer Zwischenstopp hier hinreichend sein dürfte. Von dort gehen wir zum Dōji-dō (童子堂, Nr. 22), der vor allem durch sein schönes reetgedecktes Tor auffällt. Anschließend gehen wir über die markante Chichibu Park Brücke (秩父公園橋) zum Seibu-Chichibu Bahnhof zurück. Kurz vor dem Bahnhof könnten wir noch einen kurzen Blick auf den Jigen-ji (慈眼寺, Nr. 13) werfen, der grundsätzlich allerdings für die nächste Tour eingeplant ist.

(Bei schlechtem Wetter wird die Wanderung um eine Woche verschoben.)