Samstag, 16. April 2016, 16:00–20:00 Film und Doku: John Rabe in Nanking Moderation: Dr. Torsten Weber (DIJ)

Die von japanischen Soldaten vor, während und nach der Einnahme der chinesischen Hauptstadt Nanjing im Winter 1937/38 verübten Gräueltaten sind als „Nanking-Massaker“ in die Geschichte eingegangen. Bis heute ist es Gegenstand geschichtspolitischer Kontroversen zwischen China und Japan, aber auch innerhalb Japans. Gab es überhaupt Entgleisungen, die man als Massaker bezeichnen könnte? Und stimmt die von chinesischer Seite behauptete Opferzahl 300.000?

In der juristischen sowie historischen und politischen Aufarbeitung der Ereignisse spielen Augenzeugenberichte eine bedeutende Rolle. Die Tagebücher des Deutschen John Rabe, der von 1931 bis 1938 als Leiter der Siemens-Niederlassung in Nanjing lebte, gelten wegen ihrer zahlreichen und detaillierten Einträge als besonders wichtige Quelle. Die OAG zeigt den auf Rabes Tagebüchern basierenden Spielfilm „John Rabe“ (2009) von Oscar-Preisträger Florian Gallenberger mit Ulrich Tukur in der Rolle des Titelhelden. Nach einer Pause wird die ZDF-Dokumentation „John Rabe“ gezeigt, woran anschließend es Gelegenheit für eine Diskussion über die Ereignisse, den Spielfilm und die Dokumentation geben wird.

John Rabe – Der Schindler von Nanking
John Rabe (mitte) und Helfer. (Foto: ORF/ZDF)

Eingeleitet und moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Torsten Weber, Historiker am Deutschen Institut für Japanstudien (DIJ) und Autor von „Die Gegenwart der Vergangenheit in Ostasien: Das Nanking-Massaker als chinesisch-japanisches Geschichtsproblem“ (erschienen in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Nr. 7/8, 2012).

In der Pause werden Getränke und belegte Brote angeboten.