Exkursionen
Samstag, 10. Juni 2017, 13:30–16:00 Ein koreanischer Shintō-Schrein? Besuch des Koma-Jinja in Saitama
Die Gründung des Schreins geht auf das Jahr 716 zurück, nachdem eine größere Gruppe von Koreanern unter ihrem Anführer Komanokishijakkō aus Goguryeo, dem nördlichsten der Drei Reiche Koreas (37 v. Chr. bis 668 n. Chr.), nach Japan gekommen war, und sich in der damals unerschlossenen Gegend des heutigen Koma-Gebietes angesiedelt hatte. (Koma ist die japanische Bezeichnung für Goguryeo.) Der Name dieses koreanischen Adeligen ist sowohl im Nihonshoki als auch im Shoku Nihongi vermerkt. Insgesamt 1.799 Menschen, die ursprünglich aus Goguryeo nach Japan gekommen waren und sich in den Gebieten der heutigen Präfekturen Shizuoka, Yamanashi, Kanagawa, Chiba, Ibaraki und Tochigi niedergelassen hatten, kamen nun nach Koma und gründeten nach dem Tode von Komanokishijakkō ihm und seiner großen Verdienste zu Ehren diesen Schrein. In anderen Worten: Komanokishijakkō wurde die Gottheit des Koma-Schreins. Die Hauptpriester des Schreins sind bis auf den heutigen Tag Nachkommen der Gottheit, heute in 60. Generation Koma Fumiyasu.
Auch 1896, nach der Eingemeindung von Koma in den Verwaltungsbezirk Iruma, besuchten viele Menschen diesen Schrein, dem zugeschrieben wird, sich besonders gut auf beruflichen Erfolg oder Karriere auszuwirken ‒ immerhin wurden sechs Männer nach ihrem Schreinbesuch japanische Premierminister (Hamaguchi Osachi (27.), Wakatsuki Reijirō (25. und 28.), Saitō Makoto (30.), Hiranuma Kiichirō (35.), Koiso Kuniaki (41.) und Hatoyama Ichirō (52.)).
Im Schrein selbst ist heute nur noch sehr wenig von den koreanischen Einflüssen zu sehen ‒ interessant ist aber die 1.300-jährige Geschichte des Schreins, die uns der jetzige Priester, Herr Fumiyasu Koma, erläutern wird. Außerdem kann man das 400-jährige Haus besichtigen, in dem über Generationen die Schreinpriester lebten, zuletzt noch der Vater von Koma Fumiyasu.
Leitung: Maike Roeder & Ernst Lokowandt