Mittwoch, 28. November 2018, 18:30–20:00 Annegret Bergmann: „Der Impresario Sasaki Tadatsugu (1933–2016) – streitbarer Wegbereiter für Oper und Ballett in Japan“

Als Gründer und langjähriger Manager des Tokyo Balletts und der Stiftung zur Förderung der Bühnenkünste in Japan (Nihon butai geijutsu shinkōkai, NBS) war Sasaki Tadatsugu die schillerndste Figur der japanischen Opern- und Ballettwelt. Als self-made Produzent und Manager hat er bedeutend zur Vielseitigkeit des Kulturangebotes in Japan und zum internationalen kulturellen Austausch beigetragen. Er lud die wichtigsten Orchester, Opernhäuser und Ballettkompanien der Welt nach Japan ein, u. a. das Teatro alla Scala, das Pariser Opéra Ballet, das American Ballet Theatre, das Béjart Ballet Lausanne, das Stuttgart Ballett, das Mariinsky Theater St. Petersburg, die New York Metropolitan Oper, die Wiener Staatsoper, die Volksoper Wien, die Bayerische und die Berliner Staatsoper.

Tadatsugu-Sasaki
Sasaki Tadatsugu
Foto © Kaida Yu

Der im April 2016 verstorbene „Diaghilev Japans“, wie es in deutschen Nachrufen heißt, war ein nimmermüder Befürworter und vehementer Vertreter einer staatlichen Kunst- und Kulturförderung in Japan, und auch die Frage einer staatlichen institutionalisierten Förderung wie die eines Nationaltheaters für Oper und Ballett trieb den Impresario während seiner gesamten Karriere um.
In dem Vortrag soll der Lebensweg dieses Impresario nachgezeichnet und damit verbunden auch ein Blick auf die japanische Kulturpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg geworfen werden.

Annegret Bergmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl der Ostasiatischen Kunstgeschichte, Freie Universität Berlin und studierte an der Sophia Universität, der Universität Bonn und der Waseda Universität. Ihr Hauptinteresse gilt dem japanischen Kabuki-Theater, der japanischen Kulturpolitik sowie der Visualisierung des Theaters in der japanischen Kunst.

P1060987 OAG_Annegret Bergmann