Montag, 17. November 2014, 18:30–20:00 Tennō- und Shintō-Seminar von Dr. Ernst Lokowandt. Teil IX: „Der Yasukuni-jinja“

Im Januar 2014 hat ein neues Seminar zum Thema „Tennō und Shintō“ begonnen, das sich an interessierte Laien richtet. Im Rahmen eines Kurzvortrags folgt nach jedem Abschnitt eine freie Rede- und Antwortzeit. Insgesamt ist für den Abend eine Länge von 90 Minuten vorgesehen. Für das Seminar sind etwa 20 Abende geplant. Jede Veranstaltung ist in sich abgeschlossen. Auch diejenigen, die an den bisherigen Seminaren nicht teilnehmen konnten, sind in diesem Monat herzlich eingeladen. Die Manuskripte der vergangenen Seminare finden Sie auf der Homepage der OAG, unter dem jeweiligen Datum der Veranstaltung.

Der Yasukuni-jinja wurde 1869 auf seinem heutigen Standplatz begründet und 1879 in Yasukuni-jinja umbenannt. Er war den eigenen Opfern der Meiji-Restauration geweiht, wozu dann später die Bürgerkriege und vor allem die Kriege mit dem Ausland kamen. In ihm werden heute 2,5 Mio. Seelen verehrt.

Heute ist der Yasukuni-jinja vor allem als historisches Hindernis bekannt, das den Verhältnissen mit den Chinesen und auch mit den Süd-Koreanern entgegensteht. Und man fragt sich manchmal, was denn die Japaner antreibt, heute noch, mehr als 60 Jahre nach dem Krieg, in diesem Schrein ihre Kriegstoten zu verehren, unter denen auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher sind. Das Thema wird noch dadurch erschwert, dass das Yūshūkan, das angeschlossene Museum, die Kriegstoten und die Geschichte auf übelste Weise verherrlicht.

Bei aller berechtigten Kritik an Japan soll aber auch nicht übersehen werden, dass die Kritik an Japan oft überzogen ist. Diese etwas zu mäßigen, ist ein Blick in die Geschichte und in die japanische Religiosität durchaus sinnvoll.
Leitung: Dr. Ernst Lokowandt

Redemanuskript vom 17. November
9._Der_Yasukuni-jinja_