Mittwoch, 21. April 2021, 19:00–20:30 Stefan Speidel im Gespräch mit der Künstlerin Yuko Takatsudo

Seit drei Jahren beschäftigt sich Yuko Takatsudo mit der Kombination von Malerei und digitalen Inhalten. Sie interessiert das Chaos der kulturellen Mischung und die visuelle Darstellung im Internet, welche als eine formlose Art des Konsums jede Sekunde von jemanden produziert wird. Ihre Generation wuchs mit dem Internet auf und deshalb kann sie es nicht ignorieren.

Obwohl wir im Internet „visuell“ die ganze Welt bereisen und unglaublich viele Informationen bekommen können, atmen, essen, fühlen, hören und leben wir in einer gegenständlichen, räumlichen Welt. Aber eine „reale Welt“ im Internet gehört auch zu unserer Kultur und spiegelt jede Sekunde des „Jetzt“ wider. Niemand kann z.B. kontrollieren, dass es ab Morgen keine Katzen-Videos mehr im Internet gibt.

Für ihre Malerei skizziert die Künstlerin zunächst auf ihrem iPhone Entwürfe. Diese Skizzen bearbeitet sie mit Photoshop. Dafür sucht sie z.B. auf Instagram unter dem Begriff „Buddha“ Abbildungen von Stempeln, wie man sie in japanischen Tempeln oft sieht. Es erscheinen unzählige Abbildungen, von denen sie nicht weiß, wer sie wofür gemacht hat und welche Art von Buddha dargestellt wird. Es ist no name material, das vielleicht schon Morgen nicht mehr im Internet zu finden ist.

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In ihrer Malerei kombiniert Frau Takatsudo das Motiv mit ihrer abstrakten Malerei und Fantasie durch ihren kulturellen Hintergrund. Sie zeigt quasi eine malerische Kollision, in der ein Motiv mit einem anderen Motiv zusammenstößt. Diese Motive sind spontan, intuitiv und dennoch bewusst ausgewählt. Dadurch entstehen mehrere Bedeutungen, die sich mischen, verschwinden und wieder eine andere Bedeutung bekommen. Trotz allem soll am Ende die Malerei als eine „stille Kunstarbeit“ funktionieren.

Yuko Takatsudo wurde 1987 in der Präfektur Saitama, Japan geboren. Von 2006 bis 2010 studierte sie Malerei an der Kunsthochschule von Tokyo (Geidai), von 2010 bis 2016 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München und schloss ihr Diplomstudium bei Pia Fries und Jerry Zeniuk als Meisterschülerin ab.
Von 2010 bis 2014 studierte und arbeitete sie zunächst in München, von 2014 bis 2020 in Berlin. Im April 2020 kehrte sie aufgrund der Corona-Krise nach Japan zurück.
Ihre Arbeiten zeigen eine bunte kulturelle Mischung aus realer und surrealer Welt.

yuko-takatsudo.de

Ausstellung
Wann? Montag, den 19. April bis Sonntag, den 25. April, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
Wo? Foyer des OAG-Hauses
Wieviel? Eintritt frei

Gesprächsabend
Ausstellungsmacher Stefan Speidel im Gespräch mit der Künstlerin.
Veranstaltung in deutscher Sprache.
Wann? Mittwoch, den 21. April 2021, 19.00 bis ca. 20.30 Uhr (Japan); 12 Uhr bis ca. 13.30 (MESZ)
Wo? online, per Zoom
Wieviel? Teilnahme kostenlos

Video-Mitschnitt

Die Ausstellung ist vom 19.-25.4. im Foyer zu sehen.