Montag, 13. März 2017, 18:30–20:00 Sakai Gankow: „Studien zu Ukiyo-e“

Das Siebold-Seminar ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache zum Wirken Philipp Franz von Siebolds, die sich sowohl an Forscher als auch an interessierte Laien richtet. Auch in diesem Jahr tragen verschiedene Referenten aus ihren aktuellen Arbeiten vor. Durch den besonderen geschichtlichen und sprachlichen Hintergrund und den Reichtum an Primärquellen biete sich das Seminar auch als Japanischkurs für Fortgeschrittene an.

In diesem Monat wird Herr Sakai Gankow, Direktor a.D. des Japan Ukiyo-e Museums und Besitzer des Ukiyo-e Fachhandels Sakai Kōkodō, einen Vortrag halten zum Thema: „Studien zu Ukiyo-e

Nishiki-e (bunte Brokatmalerei) wurde während der Edo-Zeit sehr populär, wobei sich ein mannigfaltiger Bedarf entfaltete. Die Mode der Großstadt Edo verbreitete sich durch Ukiyo-e als Medienträger in ganz Japan. Dass alle Fürsten alle drei Jahre den Shōgun in Edo besuchen mussten und bei ihrer Rückkehr die Modeideen der Großstadt in ihren Fürstentümern verbreiteten, kam dieser Entwicklung sehr entgegen. Viele populäre Maler debütierten, was wiederum zu einem „Verlegerboom“ von Ukiyo-e als Informationsmaterial in ganz Japan beitrug. Diese Blütezeit dauerte bis zum Ende der Meiji-Zeit (1912), als die Einführung der Lithographie in Japan der Popularität von Ukiyo-e ein Ende bereitete.

Heute wird Ukiyo-e als kulturgeschichtliches Erbe international anerkannt und mit Eifer auf privater und institutioneller Ebene gesammelt. Darüber hinaus werden Ukiyo-e neuerdings nicht nur als Kunstobjekte, sondern vermehrt auch auf der Basis von verschiedenen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Fragestellungen erforscht.

Herr Sakai wird durch seine praktischen Erfahrungen versuchen, neue Wege der Ukiyo-e Forschung aufzuzeigen.