Mittwoch, 29. März 2017, 18:30–20:00 Dr. Detlef Rehn: „China vor 40 Jahren – Als Student an der Universität Peking“

Delef Rehn: China vor 40 Jahren

China hat in den letzten 40 Jahren eine beispielslose Wandlung von einem Entwicklungsland zu einer wirtschaftlichen und politischen Supermacht durchlaufen. Dieser Aufschwung war jedoch Ende der 1970er Jahre nicht abzusehen. Zwar musste niemand hungern, dennoch war das Land arm. Im Straßenbild der Städte kündeten die Tafeln mit den „Zitaten des Vorsitzenden Mao“ unübersehbar von der Kulturrevolution, die China zehn Jahre im Griff hatte. Nach dem Tod Mao Zedongs 1976 hatten sich in der Kommunistischen Partei zwar die gemäßigten Kräfte durchgesetzt; dennoch war unklar, in welche Richtung sie China in den kommenden Jahren bewegen würden. Die Unsicherheit – Hoffnung, aber auch Sorge – war allenthalben deutlich spürbar.

Wörtlich: Zitat des Vorsitzenden Mao: „Unsere Freunde sind überall unter dem Himmel“
Wörtlich: Zitat des Vorsitzenden Mao: „Unsere Freunde sind überall unter dem Himmel“

Detlef Rehn hatte die Gelegenheit, von 1977 bis 1978 als Stipendiat des DAAD in Peking zu studieren. Wie präsentierte sich China in dieser Übergangszeit? Wie war das Verhalten gegenüber Ausländern? Welche Einblicke in die chinesische Gesellschaft ließen sich aus zahlreichen Besuchen in Fabriken und Volkskommunen gewinnen? Wie sah das Alltagsleben an der Universität aus? Diese und andere Fragen sollen im Vortrag behandelt werden.

Straßenszene in Peking
Straßenszene in Peking

Dr. Detlef Rehn, Jahrgang 1949, Studium der Volkswirtschaftslehre in Bonn und der modernen chinesischen Hochsprache in Bonn und Peking. Zwischen 1978 und 1988 wissenschaftliche Tätigkeit über Chinas wirtschaftliche und technologische Entwicklung, anschließend Beschäftigung bei der Bundesagentur für Außenwirtschaft (heute Germany Trade and Invest). Von 1990 bis 2014 Auslandskorrespondent in Taiwan, Japan, Südkorea und wieder Japan. Seit 2014 freier Journalist in Tokyo.

Im Anschluss an den Vortrag findet ab 20 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „UNSICHTBARES SICHTBAR MACHEN.
-Dynamik-Wandel-Transit-“ von Petra Marwein, Taku Shiobara und Kazumi Uehara bei einem kleinen Umtrunk im Foyer statt.