Dienstag, 12. November 2024, 10:00 - Sonntag, 17. November 2024, 17:00 „Lost and Found“ von Satō Daichi, Matsusaki Sugano und Jonas Beile

Das Künstlergespräch und die Zoom-Übertragung fallen leider aus. Die Ausstellungseröffnung findet um 18.30 Uhr im Foyer statt!

Die Ausstellung „LOST and FOUND“ behandelt das Thema der Identität in verschiedenen Medien und künstlerischen Praktiken. Es geht um eine Identität, die durch den Umzug an einen neuen Ort oder in eine fremde Kultur verloren gehen kann, aber auch neu erfunden oder wiedergefunden wird. Der künstlerische Blick ist der einer Person, die von außen kommt und auf eine Szenerie schaut – einschließlich der produktiven Missverständnisse, die dabei entstehen können.

Der Künstler Satō Daichi wuchs größtenteils in Saitama auf, lebt jedoch seit langer Zeit in Okinawa, dessen ortstypische Motive in seinen malerischen Werken präsent sind. Matsusaki Sugano stammt ursprünglich aus Okinawa und lebt heute in Berlin. In den gemeinsam mit Jonas Beile entwickelten Videoarbeiten kommt die Perspektive des jeweils anderen auf die japanische und deutsche Gesellschaft zum Ausdruck.

Satō Daichi „Endless, Boundless and Aimless“ (2024), 116.7 x 91 cm
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Matsusaki/Beile: Filmstills aus „GMT+9“ (2022). Im Bild: Fukami Yui

Das in der Ausstellung präsente „Blue Sheet“ – die blaue Plastikplane – ist ein typischer Gegenstand in Okinawa. Sie wird bei Familientreffen vor den Gräbern der Vorfahren verwendet, um einen gemeinsamen Raum für lebende und verstorbene Familienmitglieder zu schaffen. In der Ausstellung „LOST and FOUND“ dient das „Blue Sheet“ als metaphorisches Utensil. Man kommt zusammen, jeder bringt etwas mit, und man verbringt eine gute Zeit. Vielleicht lässt sich das „Blue Sheet“ auch als „Blue Screen“ verstehen, als neutraler Hintergrund, vor dem eine neue Identität unabhängig von Vergangenheit und Herkunft entstehen kann.

Matsusaki Sugano und Jonas Beile sind gemeinsam als Künstler*innen-Duo unter dem Namen „Nom de Guerre“ aktiv. Ihre Installationen und Filme basieren auf Recherchen und Interviews und setzen eine Phase des kollektiven Schreibens voraus, in der Texte zwischen Japanisch, Deutsch und Englisch hin und her übersetzt werden. Matsusaki Sugano wuchs in Okinawa auf und studierte Soziologie an der Keio Universität in Tokyo, bevor sie 2015 nach Berlin zog. Dort studierte sie Bildende Kunst an der Universität der Künste (UdK) und schloss 2022 als Meisterschülerin ab. Jonas Beile wuchs im Süden Deutschlands auf und studierte Philosophie an der Universität Freiburg sowie Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

Das Duo lebt und arbeitet in Berlin. Ihre gemeinsamen Arbeiten wurden zuletzt auf verschiedenen internationalen Festivals und Ausstellungen gezeigt, darunter beim Rainbow Reel Tokyo (Gewinner des Grand Prix), beim Kansai Queer Film Festival, bei Nippon Connection in Frankfurt am Main sowie in Ausstellungen im Kunsthaus Baselland und im Haus der elektronischen Künste (HeK), Basel.

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Matsusaki/Beile: Filmstills aus „GMT+9“ (2022). Im Bild: Kondo Ayane

Der Maler Satō Daichi porträtiert in seinen Werken soziale Beziehungen durch eine persönliche, erzählerische Perspektive. Sein einzigartiger Stil verbindet klassische westliche Maltechniken mit Einflüssen aus japanischen Comics und Animes. Satō Daichi wurde in Yamagata geboren, wuchs in Saitama auf und studierte an der Kunstuniversität Okinawa, wo er nach seinem Abschluss weiterhin lebt und arbeitet.

Ausstellungen:
“Ni estu amikoj” MJK gallery/ Tokyo (2024)
“2024” Jing Yi Yuanhui / Beijing (2024)
“Endless, Boundless, Aimless” Cliff Garo / Okinawa (2024)
“Choose your weapon” Hiro Okamoto / Tokyo (2023)
“Meet on the horizon” Oil by Bijutsutecho / Tokyo (2021)
SWAB Barcelona Art Fair, Art Fair Tokyo, Untitled Art Fair (Miami)

►Instagram: @_sgnmtsk (Sugano Matsusaki)
►Instagram: @_7rimer (Jonas Beile)
►Instagram: @sato_daichi_ghost (Satō Daichi)

Ausstellungseröffnung am 13.11. ab 18.30 Uhr bei einem kleinen Umtrunk im Foyer.