Mittwoch, 18. April 2012, 18:30–20:00 Als (deutscher) Homöopath in Japan arbeiten

Vor gut 200 Jahren entwickelte der deutsche Arzt Samuel Hahnemann das Heilverfahren
der Homöopathie. Während sich die homöopathische Medizin von
Deutschland aus relativ schnell in Europa, Amerika, Indien, Südamerika als eine
Alternative zur Schulmedizin etablierte, findet diese Heilkunst – abgesehen von
vereinzelten frühen Ausnahmen erst in den letzten Jahren Eingang in Japan.
Nach einem kurzen Überblick über die gegenwärtige Situation und Verbreitung
der Homöopathie in Japan wird Elmar Weinmayr von seiner homöopathischen
Arbeit und Praxis in Tokyo berichten. Im Vortrag werden unter anderem folgende
Themen angesprochen: Welche Faktoren spielen eine Rolle für die relativ
späte Einführung der Homöopathie in Japan? Wie ist das Verhältnis von Kampō
(der traditionellen, chinesisch-japanischen Alternativmedizin) und Homöopathie?
Spielen in der homöopathischen Behandlung von deutschen und
japanischen Patienten kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede eine Rolle?

Elmar Weinmayr: Geboren 1960 in Augsburg. Seit 1985 Lebensschwerpunkt in
Japan. 1989 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Heidegger. Nach
zwei Jahren als verbeamteter Universitätsdozent für Philosophie in Kyoto
selbständige Tätigkeit im Bereich japanisch-europäischer Kunst- und Kulturvermittlung.
Veranstaltung von Ausstellungen, Theateraufführungen, Dolmetschertätigkeit
und Vorträge. Gründung einer Galerie für Handwerkskunst
(www.nichinichi.com). Zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen im
Bereich der Philosophie und Handwerkskunst. Seit 2003 Ausbildung zum
Homöopathen in Europa und Indien. 2006 Heilpraktiker-Erlaubnis in Deutschland,
Eröffnung einer homöopathischen Praxis in Tokyo.
Veröffentlichungen: Bin Kimura, Zwischen Mensch und Mensch. Strukturen
japanischer Subjektivität
(Übersetzung), Darmstadt 1995
Nurimono. Japanische Lackmeister der Gegenwart, München 1996
Der Regenbogenfarbendieb. Färben mit Pflanzen in der Werkstatt Yoshioka,
Kyoto 2001