Mittwoch, 8. Oktober 2014, 18:30–20:00 Dr. Oskar Bartenstein: „2020 – Bluff oder Chance? Tokyos Energie-Versprechen aus Anwendersicht“

Die Versprechen von Bürgermeister Masuzoe, die Metropole Tokyo bis 2020 auf 20 % Anteil erneuerbare Energien und des Nationalen Olympischen Komitees, die Olympiade Tokyo 2020 mit 100 % erneuerbaren Energien durchzuführen, fällt positiv auf.
Erstens der erklärte Wille, überhaupt etwas zu tun, zweitens ein genannter Termin, drittens die sich dadurch bietende Chance für Energietechnik-Unternehmen aus Europa:

Die beiden großen Energieversorger Tokyo Power und Tokyo Gas bieten zur Zeit nur knapp mehr als 0 % erneuerbare Energien und sind daher potentiell eher Kunden als Konkurrenz.

Der Vortrag stellt zuerst aus der Sicht eines deutschen Unternehmers das „Safe City Japan“-Projekt vor, eine Initiative mit 1000 kleinen Biomasse-Blockheizkraftwerken die Olympiade ganz und die Wohnbevölkerung der Metropolen Japans auch im Katastrophenfall minimal, aber stabil mit Strom und Wärme zu versorgen.

Der zweite Teil bespricht Projekt-Erfahrungen mit der Umsetzung dezentraler Energieversorgung außerhalb der Staatsmonopole: rechtliche Gegebenheiten, Förderprogramme, Abläufe der Genehmigungsverfahren mit EVUs und METI, Rolle und Funktion der Gemeinden/Stadtwerke.

Dr. Oskar Bartenstein, Maschinenbauer und Informatiker, lebt und arbeitet seit 1984 in Japan. Dr.-Eng. University of Tokyo. Zur Zeit ist er Geschäftsführer von IFCJ KK (http://www.ecolifelab.com), Technische Gebäudeausrüstung für energieautarke Architektur. Von März 2003 bis März 2006 war er Vorstandsmitglied der OAG.