Montag, 15. Februar 2016, 18:30–20:00 Ohgo Mahito: „Christoph Siebold (1767–1798), Vater von Philipp Franz von Siebold“ (Teil 2)

Das Siebold-Seminar ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache zum Wirken Philipp Franz von Siebolds, die sich sowohl an Forscher als auch an interessierte Laien richtet. Auch in diesem Jahr tragen verschiedene Referenten aus ihren aktuellen Arbeiten vor. Durch den besonderen geschichtlichen und sprachlichen Hintergrund und den Reichtum an Primärquellen bietet sich das Seminar auch als Japanischkurs für Fortgeschrittene an.

In diesem Monat wird Herr Ohgo Mahito, Koordinator des OAG Siebolds-Seminars, einen Vortrag halten zum Thema:

„Christoph Siebold (1767–1798), Vater von Philipp Franz von Siebold“, Teil 2

Es gibt nur wenig veröffentlichte Literatur, die sich mit dem Verhältnis von Vater Christoph Siebold und Sohn Philipp Franz von Siebold beschäftigt. Ein Grund hierfür könnte sein, dass der Vater verstarb, als Philipp erst zwei Jahre alt war. In dem Buch Die Würzburger Siebold – Eine Gelehrtenfamilie des 18. und 19. Jahrhunderts von Hans Körner findet sich ein ausführlicher Lebenslauf, den Christoph Siebold, 22 Jahre jung, anlässlich seiner Promotion an der Universität Göttingen verfasst hatte.

Der Vortrag beruht auf der oben genannten Biographie über das kurze, aber erfolgreiche Gelehrtenleben eines Mediziners und Pädagogen, dessen Werk sich auch in der Arbeitsethik seines Sohnes spiegelt. Seine Anschauung verdeutlicht sich besonders in einem Abschnitt über die Studienweise von wandernden Gelehrten seiner Zeit:

„Die Gelegenheit, vieles zu sehen, macht noch keine Erfahrung, weil das dumme Anschauen einer Sache nichts lehrt (…). Wer nicht weiß, worauf er sehen soll, kann alle Länder der Erde bereisen und kein einziges kennen, er kann die Reise durch das menschliche Leben gemacht haben und nichts in den Herzen der Menschen sehen. Die wahre Erfahrung hängt hauptsächlich von dem Kopfe des Menschen, der erfahren will, ab, und von seiner Vorbereitung und dann noch von dem besten Bewußtsein dessen, was wahre Erfahrung ist.“

Im Anschluss ist eine längere Diskussion vorgesehen.


フィリップ・フランツ・フォン・シーボルトの父親と息子シーボルトとの関係において論じられた出版物は少ない。その理由は、父親が、あまりにも早くシーボルトが未だ2歳のときに死別したことによるかもしれません。
ハンス・ケルナーの著書「ウュルツブルクのシーボルト-18・19世紀の学者ファミリー」には、父親が22才のとき、ゲッチンゲン大学で博士論文提出時に作成した経歴書の内容が載っています。

講演では、上記の伝記にもとずき医学者として、また教育者として短かくはあったが活躍した学者の生涯が、如何に息子の実践倫理に反映しているかを探ります。父クリストフの思慮が、当時の医学者の遍歴による勉学法を述べた一文に顕現しています:

「たくさんのものを見る機会だけでは、まだ経験とはならない。なぜなら、ある対象の愚かな観察は何の教えをももたらさないから、〔・・・〕何を見るべきか知らないひとは、地球のすべての国を旅しても、人間の生活を通じてのみ見て、人間の心の何ものをも見ていない。真の経験は、経験しようとする人間の頭脳に依存しており、また、その準備と、さらに真の経験というものの優れた意識に依存しているのだ」。

講演の後はディスカッションの時間を設けます。