Vorträge
Mittwoch, 29. Januar 2020, 18:30–20:00 Dr. Ingrid Krüßmann: „Wissenschaftliche Kooperation mit Asien, insbesondere China: Erfahrungen aus der Tätigkeit bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft“
Frau Krüßmann wird zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit der DFG mit Asien berichten, hierbei jedoch einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit China legen. Sie wird über den Paradigmenwechsel in der Kooperation berichten, den sie über die Jahrzehnte hinweg beobachtet hat, und über ihre aktuellen Erfahrungen aus dem Chinesisch-deutschen Zentrum für Wissenschaftsförderung, das als Joint Venture gemeinsam mit der National Natural Science Foundation of China geführt wird.
Sie hat insbesondere in den letzten fünf Jahren den Wechsel in der Wahrnehmung Chinas in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt, die u.a. durch Meldungen wie die Luftverschmutzung, das Sozialkreditpunktesystem, Gesichtserkennung, Dual Use und Technologietransfer, Verschönerungskampagne, Antikorruptionskampagne und Belt and Road-Initiative Chinas geprägt ist. Der Aufstieg Chinas als Weltmacht schürt Ängste, und Titel wie Das asiatische Jahrhundert. China und Japan auf dem Weg zur neuen Weltmacht (Karl Pilny) oder sogar Unsere asiatische Zukunft (Parag Khanna) rufen auch Ängste im Westen hervor. Diese Ängste erschweren oftmals ein balanciertes und ausgewogenes Bild der aktuellen Entwicklungen.
Nach einem einleitenden Vortrag hofft sie auf eine intensive Diskussion der Wahrnehmung der aktuellen Entwicklungen Chinas in Japan.
Dr. Ingrid Krüßmann ist Leiterin des Bereichs Asien/Pazifik bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Sie studierte Sinologie an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universität Bonn und an der Universität Nanjing mit einem Stipendium des DAAD. Nach ihrem Studium und Tätigkeit als Assistentin am Sinologischen Seminar der Universität Bonn ging sie 1995 zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Nach ihrer Tätigkeit als Persönliche Referentin des Präsidenten und Generalsekretärs wurde sie damit betraut, das Chinesisch-deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung in Beijing aufzubauen, das 2000 eröffnet wurde. In der Gruppe Internationale Zusammenarbeit übernahm sie sukzessive neben ihrer Zuständigkeit für die Kooperation mit China die Zuständigkeit für die Kooperation mit Ostasien (hier zunächst hauptsächlich Südkorea, Nordkorea, Mongolei). Später kam als Schwerpunkt Japan hinzu, wo sie dann den Aufbau des Auslandsbüros der DFG in Tokyo, das 2009 eröffnet wurde, vorbereitete. 2009 kam dann die Zuständigkeit für Indien und Südostasien hinzu, wo die DFG bereits seit 2006 ein Auslandsbüro unterhält.
Von 2014 bis 2019 leitete sie das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung als Direktorin der deutschen Seite, seit August 2019 ist sie Leiterin des Auslandsbüros Tokyo.