Mittwoch, 25. Februar 2009, 18:30–20:00 Lars Bertram: „Yōfuku – Japan und die westliche Mode“

Wohl fast jedem westlichen Besucher, der zum ersten Mal Japan bereist, fällt die gepflegte und modisch stilsichere Erscheinung seiner Einwohner auf. Die richtige Kleidung für jeden Anlass ist fast genau so wichtig wie die alltägliche Höflichkeit.
Aber nicht nur als Absatzmarkt westlicher Luxusmarken ist Japan modisch interessant. Seit über dreißig Jahren haben japanische Designer die westliche Modewelt immer wieder in Erstaunen versetzt und auf Modenschauen für Furore gesorgt. Mit Beginn der Heisei-Zeit wurde die Street-Fashion von Tokyo zunehmend auch in westlichen Großstädten zu einem Begriff und japanische Designer der neuen Generation erobern die Laufstege und Straßen der Welt.
Der Vortrag möchte mit der Einführung der für den japanischen Alltag der Meiji-Zeit unpraktischen fremden Kleidung beginnen und den Weg bis zur Herausbildung eigener Designer und Moderichtungen verfolgen. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, wie und wann in Japan der Wechsel vom Modekonsumenten zum Trendproduzenten stattgefunden hat.

Lars Bertram kam 1997 nach seinem Magisterstudium (Japanologie, Thaiistik und Germanistik) an der Universität Hamburg nach Japan, wo er seit 1999 an der Saitama Universität lehrend tätig ist. 2007 schloss er seine Promotion über das Thema „Die Einführung und Ausbreitung der westlichen Mode in Japan“ ab.