Mittwoch, 22. Februar 2012, 18:30–20:00 Was ist ein Mandala? Überblick über seine Geschichte und Deutung seiner Ausgestaltung in Japan

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Dieser Vortrag ist als ein Beitrag zu einem tiefer gehenden Verständnis der Saitō-Goma-Zeremonie gedacht, deren Besuch jährlich am 28. März durch eine OAG-Exkursion ermöglicht wird. Von der Bedeutung des Wortes Mandala ausgehend wird ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung dieses geistigen Konzepts im indisch-ostasiatischen Kulturraum gegeben.
Anhand der in der mittleren Phase der Entwicklung des Mandala-Konzepts von Kōbō Daishi Kūkai im Jahre 806 nach Japan gebrachten Klassifizierung werden auch die in der Endphase der Entwicklung in Tibet entwickelten Formen verständlich. Nach einer Vorstellung der beiden von Kūkai nach Japan gebrachten und bis heute gültigen Grundformen: Kongō-kai (Vajra-dhatu = „Diamant- bzw. Wissenswelt“- Mandala) und Taizō-sei (Gharba-dhatu = „Mutterschoß bzw. Weisheits-Liebe“-Mandala). Der Aufbau des letzteren und die wichtigsten dort abgebildeten Gottheiten werden detailliert besprochen und aus der Anordnung der Gestalten über dem unteren Bildrand läßt sich der Aufbau und Ablauf der Saitō-Goma-Zeremonie erklären.
Der Vortrag kann auch unabhängig von der Teilnahme an der Exkursion zur Saitō-Goma-Zeremonie besucht werden.

Prof. em. Christlieb Yūhō Jobst, seit 1964 in Japan wohnhaft, widmete sich neben seiner Tätigkeit an der Waseda Universität in Tokyo hauptsächlich buddhistischen Studien mit zahlreichen Veröffentlichungen, insbesondere auf den esoterischen Buddhismus konzentriert. Er leitet als ordinierter Priester seit 23 Jahren die Exkusion zum FreiluftSaitō-Goma-Zeremonie.