Montag, 19. Mai 2014, 18:30–20:00 Tennō- und Shintō-Seminar von Dr. Ernst LokowandtTeil V: „Der Tennō in der Edo-Zeit“

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Im Januar 2014 hat ein neues Seminar zum Thema „Tennō und Shintō“ begonnen, das sich an interessierte Laien richtet. Nach einem Kurzvortrag von etwa 45 Minuten (mit Manuskript) folgt eine freie Frage- und Antwortzeit. Für das Seminar sind etwa 20 Abende geplant. Jede Veranstaltung ist in sich abgeschlossen. Auch diejenigen, die an den bisherigen Sitzungen nicht teilnehmen konnten, sind in diesem Monat herzlich eingeladen. Die Redemanuskripte der vergangenen Seminare finden Sie auf der Homepage der OAG, unter dem jeweiligen Datum der Veranstaltung.

Anders als gemeinhin vermutet, ist die Rolle des Tennō in der Edo-Zeit, auch im Verhältnis zum Shogun, nicht so schwach. Die erste Frage ist natürlich, warum der Tennō in dieser Zeit wieder an Bedeutung gewann. Auf diese Frage sind mehrere Antworten denkbar, eine hängt sicherlich mit der Bildung neokonfuzianischer Shintō-Sekten zusammen. Es soll geklärt werden, warum der Neokonfuzianismus erst in der Edo-Zeit entstand.

Der Abend wird sich mit konfuzianischen Kaiservorstellungen befassen, daneben auch mit solchen der Kokugaku und der Mitogaku. Diese führten zu unterschiedlichen Modellen der Kaiserherrschaft, entweder direkt Kaiser ‒ Untertan oder indirekt Kaiser ‒ Shōgun ‒ Untertan.

In der Edo-Zeit wurde der Kaiser oft als ein göttliches Wesen betrachtet. Die größte Stärkung erhielt der Kaiser aber in der ausgehenden Edo-Zeit von den ausländischen Mächten, die den Kaiser als absoluten Feind aufbauten, um bald sein enger Verbündeter zu werden.

Der Seminarabend wird etwas theoretisch, aber das ist notwendig, um sich einem Verständnis des Kaisers anzunähern.
Leitung: Dr. Ernst Lokowandt

Redemanuskript vom 19. Mai
5._Der_Tenno_in_der_Edo-Zeit-1_.pdf