Vorträge
Dienstag, 27. November 2012, 19:00–20:30 Vortrag von Dr. Wieland Eins: „Ein Kopf – zwei Sprachen?
Bilingualismus und wie wir helfen können!“
Der OAG Arbeitskreis Zweisprachige Erziehung freut sich, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Schule Tokyo Yokohama (DSTY) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) einen Vortrag von Herrn Dr. Eins zum Thema Zweitsprachenerwerb anzukündigen.
Ein Kopf – zwei Sprachen?
Bilingualismus und wie wir helfen können!
Kinder erwerben sie wie nebenbei, ihre Muttersprache, und das in einer Geschwindigkeit, die Eltern wie Forscher gleichermaßen in Erstaunen versetzt. Nur was passiert, wenn sich zu der einen Zielsprache eine weitere Sprache gesellt? Müssen wir nicht mit Überforderung der Kinder rechnen, gar mit kognitiven Defiziten, wenn wir denn davon ausgehen, dass Sprache und Kognition die sprichwörtlichen zwei Seiten einer Medaille sind? Wäre es nicht mehr als plausibel, wenn die Kinder zwar zwei Sprachen aber keine davon richtig erwerben würden? Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass kindlicher „Mehrspracherwerb“ nicht so ohne weiteres gut gehen kann, die Millionen (mehr oder minder) bilingualer Menschen auf der Welt sagen uns etwas anderes. Und die Spracherwerbsforschung?
Der Vortrag versucht, einen Überblick darüber zu geben, wie Intuition und Datenlage zusammengehen könnten. Wir werden schnell sehen, dass es durchaus so etwas wie Erfolgsbedingungen dafür gibt, dass der Erwerb einer zweiten oder weiteren Sprache ohne kognitive Überlastung und ohne negative Einflüsse auf die Entwicklung der anderen Sprache verlaufen kann. Wir werden auch diskutieren, ob oder wie wir als Eltern oder Lehrer Einfluss auf eine erfolgreiche kindliche Sprachentwicklung im gegebenen Kontext nehmen können.
Wieland Eins studierte u.a. Germanistik und Deutsch als Fremdsprache, er promovierte 2008 zu einem sprachwissenschaftlichen Thema (Lehnwortbildung). Seither gilt sein sprachwissenschaftliches Interesse vor allem der Spracherwerbsforschung. Bevor er im Frühjahr 2012 als DAAD-Lektor nach Tokyo wechselte, war er langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Deutsche Sprachwissenschaft/Deutsch als Fremdsprache in Bamberg.