Vorträge
Mittwoch, 25. März 2020, 18:30–20:00 Dr. Patricia Flor: „Neue Ära in den EU-Japan Beziehungen“ Fällt aus, wird nachgeholt!
Die Beziehungen zwischen Japan und der EU haben sich im Laufe der letzten zwei Jahre erheblich vertieft. Japan ist ein natürlicher Partner für die EU und die Beziehungen waren nie stärker als heute. Als zwei der größten Volkswirtschaften der Welt unterhalten wir langjährige Wirtschaftsbeziehungen und sind wichtige Handelspartner. Wir teilen gemeinsame Werte und Interessen, sind widerstandsfähige Demokratien und glauben an einen regelbasierten, wirksamen Multilateralismus, um auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die nachhaltige Entwicklung gemeinsam zu reagieren.
Die EU und Japan haben kürzlich ein neues dynamisches Kapitel aufgeschlagen. Seit 2019 sind zwei wichtige wegweisende Abkommen, das Strategische Partnerschaftsabkommen und das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen, in Anwendung. Im vollen Gange ist auch die Umsetzung der Partnerschaft für nachhaltige Konnektivität und hochwertige Infrastruktur, die Japan und die EU in September 2019 unterzeichnet haben. (Patricia Flor)
Patricia Flor studierte Geschichte, Philosophie, Slawistik und osteuropäische Geschichte und wurde nach Forschungsaufenthalten in GB und Russland 1995 zur Dr. phil. in osteuropäischer Geschichte und Volkswirtschaftslehre promoviert. 1996 erwarb sie den akademischen Grad „Master of Public Administration“ an der John F. Kennedy School of Government der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts). Nach dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst 1992 folgte 1993 bis 1995 die Verwendung an der Dt. Botschaft in Kasachstan und ab 1996 der Einsatz an der Dt. Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York. Dort war sie 1998 bis 2000 Vorsitzende der Kommission für Frauenrechte der UNO. Ab 2000 folgte die Rückkehr in den Innendienst. Dabei war Flor unter dem damaligen Außenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) von 2002 bis 2006 Leiterin des – politisch sensiblen – Parlaments- und Kabinettsreferats im Auswärtigen Amt Berlin. Danach war sie von Juli 2006 bis März 2010 Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Georgien.
Patricia Flor kehrte im März 2010 im Rang einer Ministerialdirigentin als Beauftragte für Osteuropa, den Kaukasus und Zentralasien ins Auswärtige Amt in Berlin zurück. Am 1. Juli 2012 übernahm sie auf der Grundlage eines Beschlusses des Rates der Außenminister der Europäischen Union das Amt der Sonderbeauftragten der EU für Zentralasien. In dieser Funktion arbeitete sie eng mit der Hohen Beauftragten der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, zusammen.
Nach ihrer Rückkehr nach Berlin im März 2014 wurde Flor unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier Leiterin der Abteilung für die Vereinten Nationen im Auswärtigen Amt im Range einer Ministerialdirektorin. Infolge struktureller Veränderungen im Rahmen des Reviewprozesses im Auswärtigen Amt leitete sie von März 2015 bis Sommer 2018 die neu geschaffene Abteilung für Internationale Ordnung, Vereinte Nationen und Rüstungskontrolle. Sie war ihres Amtes wegen gleichzeitig die Beauftragte der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle. Seit Mitte 2018 ist Flor Botschafterin der Europäischen Union in Japan.