Ausstellungen
Montag, 15. April 2024, 10:00 - Sonntag, 21. April 2024, 17:00 Ausstellung von Lisa Woite: „Throwaway“
„Throwaway Temple“ (投げ込み寺) ist der inoffizielle Name des buddhistischen Tempels Jōkan-ji (浄閑寺) im Bezirk Arakawa nahe der Station Minowa an der Hibiya-Linie. Seinen Beinamen erhielt der Jōkan-ji in der Edo-Zeit, als es Gewohnheit wurde, die toten Körper der Prostituierten des nahe gelegenen Bordellviertels Yoshiwara vor den Toren des Tempels abzulegen. Über 25.000 dieser Frauen sind anonym im zugehörigen Friedhof begraben.
„Throwaway“ bezeichnet zudem materielle wie nicht-materielle Dinge, die nach ein- oder mehrmaligem Gebrauch entsorgt werden, die als verschwenderisch oder trivial betrachtet werden oder die sogar negativ behaftet sind.
Mit Jōkan-ji als Ausgangspunkt nutzt Lisa Woite ephemere Medien und Phänomene wie Sonnenlicht und Sound, um die negativen Konnotationen des Konzeptes „Wegwerfen“ zu hinterfragen. In alternativen Stillleben aus Fotografie und Installation sowie einer Sound-Arbeit, die dem an Yoshiwara angrenzenden Tagelöhner-Bezirk San’ya gewidmet ist, untersucht sie Möglichkeiten, Wegwerfen als Mittel für eine intime und aktive Auseinandersetzung mit Ort und Erinnerung zu nutzen.
Die in Tokyo lebende deutsche Künstlerin Lisa Woite arbeitet mit Video, Fotografie, Text und Installation, um verschiedenste Einflüsse aus Literatur, Mythen, Populärkultur und privaten Erinnerungen zu essayistischen Gefügen zu verweben. Nach dem Abschluss des Studiums in Bildender Kunst an der Universität der Künste Berlin absolvierte sie, gefördert durch den DAAD, ein Masterstudium an der Musashino Art University Tokyo. Seit 2023 studiert sie dort als MEXT-Stipendiatin im PhD Programm. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Museum für Fotografie Berlin und der Lichtsicht Projektions Triennale gezeigt.
Ausstellung:
Montag, den 15. bis Sonntag, den 21. April 2024,
Werktags: 10.00 bis 20.00 Uhr, am Wochenende 10.00 bis 17.00 Uhr.
Künstlergespräch mit Ausstellungsmacher Stefan Speidel:
Mittwoch, den 17. April, 18.30 bis 20.00 Uhr in der OAG-Bibliothek und online per Zoom.