Publikationen
Ein preußischer Jurist im Japan der Meiji-Zeit. Briefe, Tagebuchnotizen, Dokumente 1885-1889
„Es ist ein merkwürdiges Land“, schrieb der 28jährige preußische Gerichtsassessor Georg Michaelis am 4. Dezember 1885 an seine Mutter. Von 1885 bis 1889 hielt er sich in Japan auf, führte Tagebuch und sandte regelmäßig Berichte ins heimatliche Frankfurt/Oder. Als scharfer Beobachter erörtert Michaelis die Stärken und Schwächen seiner deutschen Landsleute in der Gelehrtenkolonie in Tokyo und in der Kaufmannskolonie in Yokohama und schildert die Eigenheiten der ihm begegnenden japanischen Würdenträger und der einfachen Menschen. Ausführlich beschreibt er das Japan der Meiji-Zeit und dessen politische, gesellschaftliche und landeskundliche Charakteristika. So berichtet Michaelis u.a. über die Schule des Vereins für deutsche Wissenschaften, an der er lehrte, über die christliche Missionsarbeit unter Japanern und Deutschen und über das Wirken der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG).
Die Edition ist mit einer wissenschaftlichen Einleitung, einer Kurzbiographie des preußischen Juristen, einem Anhang ergänzender Dokumente und Zeitungsberichte sowie einem ausführlichen Register versehen. Ein persönliches Vorwort verfaßte Ferdinand Schlingensiepen, ein Enkel von Michaelis. Die bislang unveröffentlichten Michaelis-Berichte werden durch Sachkommentare erschlossen und durch zahlreiche Fotos und Karten anschaulich illustriert.