Mittwoch, 8. Februar 2012, 18:30–20:00 Welche Bedingungen fördern die Entwicklung der Schriftzweisprachigkeit? Studie über Schüler/innen aus muttersprachlichen Ergänzungsschulen in Deutschland

Obwohl Kinder aus Familien mit ausländischen und bi-nationalen Elternteilen oft in einer mehrsprachigen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie sich nicht immer bilingual und können ihre Schriftzweisprachigkeit selten entfalten.

Ziel dieses Vortrags ist relevante Bedingungen der Entwicklung der Schriftzweisprachigkeit von bilingualen Kindern und Jugendlichen zu klären. Dabei werden Befunde der von der Vortragenden durchgeführte Studie über 262 Schüler/innen dargestellt, die neben dem Besuch der deutschen Regelschule einmal in der Woche ihre Herkunftssprache (Griechisch, Japanisch, Polnisch und Russisch) in muttersprachlichen Ergänzungsschulen in München lernen. Die Analyse der mittels Fragebögen erhobenen Daten über ihre familiäre Hintergründe und sprachbezogene Aktivitäten zeigt, welche Bedingungen für die erfolgreiche Entwicklung der Schriftzweisprachigkeit von großer Bedeutung sind. Die Befunde können damit auch zum Nutzen für die Praxis der zweisprachigen Förderung der deutschsprachigen Gemeinde in Tokyo sein.

Dr. Chisaki Toyama-Bialke, M.A. an der University of Tokyo, Graduate School of Education. Promotion an der Universität Hamburg im Fach Erziehungswissenschaft. Nach den Erfahrungen als Lehrkraft an mehreren japanischen Ergänzungsschulen in Deutschland hat sie als Gastwissenschaftlerin am Deutschen Jugendinstitut in München eine Studie über muttersprachliche Ergänzungsschulen in München durchgeführt. Seit 2011 Lehrbeauftragte an der Otsuma Women’s University. Arbeitsschwerpunkte: interkulturell vergleichende Sozialisationsforschung, Entwicklung der Mehrsprachigkeit im sozialen Kontext.