Samstag, 21. Januar 2017, 16:00–20:00 Filmvorführung „Fushigi na kuni no kenpō“ von Matsui Hisako

booklet_front

Matsui Hisako (Jahrgang 1946) hat jahrelang Fernsehfilme produziert, bevor sie mit Anfang 50 anfing, auch Kinofilme zu drehen, in denen sie das Altern, die Pflege von Familienangehörigen oder das Leben der Mutter von Isamu Noguchi thematisiert (Yukie 1998; Oriume 2002; Leonie, 2010).

Fushigi na kuni no kenpō ist ihr erster Dokumentarfilm, bei dem sie selbst die Kamera geführt hat. Die erste Fassung des Filmes wurde seit 2016 bereits rund 500 Mal aufgeführt. Nach den Oberhauswahlen im Juli 2016 fertigte sie eine um die Wahlergebnisse und die Reaktionen darauf angereicherte Version an, die Anfang November erscheinen soll. Diese zweite Version wird mit englischen Untertiteln gezeigt.

Filmvorführung „Fushigina kuni no kenpō“

In diesem Dokumentarfilm geht es nicht nur um die mögliche Änderung des Artikel 9 der japanischen Verfassung, sondern darum, welche Rolle die Verfassung im Leben „normaler“ Menschen spielt, was getan werden muss, um überhaupt erst einmal ein Bewusstsein für die Bedeutung der Verfassung zu schärfen. Erklärtes Ziel des Filmes ist es, die (japanischen) Wahlberechtigten dazu zu bringen, sich mit der Verfassung auseinanderzusetzen, sie zu lesen und sich bewusst zu werden, welche Pflichten, aber auch Rechte darin verankert sind, wie z.B. das Recht auf Bildung.

Zu Wort kommen Alt und Jung, bekannte und unbekannte Menschen, Menschen, die politisch aktiv sind und solche, die gerade erst anfangen, Initiative zu ergreifen. In dem japanischen Titel verzichtet Frau Matsui bei dem Wort kuni (Land/Staat) bewusst auf die Schreibung mit einem Kanji (chinesisches Zeichen), weil ihr Blick nicht auf ein wundersames, komisches (fushigi na) Land gerichtet ist, sondern auf die Menschen, die nach Ansicht der Regisseurin durch ihr jahrelanges Desinteresse an politischen Fragen und ihr (Nicht-)Wahlverhalten Japan erst zu einem „merkwürdigen, komischen“ Land gemacht haben.

In Deutschland wurde die erste Fassung des Films bereits in Düsseldorf gezeigt.

Ablauf
16.00 Uhr Kurze Einführung in die Thematik durch Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, OAG-Mitglied und Professor für deutsches Recht an der Meiji Universität.
16.20 Uhr Vorführung des Films (Dauer: min. 122 Min.)
18.20 Uhr leichtes Abendessen (Büffet)
19.00 Uhr Diskussion (Ende ca. 20.00 Uhr)
Informationen zum Film (auf Japanisch): http://fushigina.jp