Mittwoch, 11. Januar 2017, 18:30–20:00 Kazue Kurebayashi-Morsbach: Wie wählt Frau den passenden Obi zu einem Kimono?

Vortrag/Workshop von Kazue Kurebayashi-Morsbach: Wie wählt frau den passenden Obi zu einem Kimono?

Von westlichen (vor allem amerikanischen) Bräuchen stark beeinflusst, änderten sich die japanischen Kleidungsgewohnheiten nach dem Zweiten Weltkrieg stark. Manche Japaner/innen nutzen aber immer noch die Gelegenheit, Kimono und Obi (breites Band oder Gürtel) bei besonders feierlichen Gelegenheiten zu tragen, z.B. zu Hochzeiten und Begräbnissen. Weiterhin sieht man noch verschiedene Kimono-Obi Kombinationen bei der Ausübung von traditionellen Künsten, wie z.B. im Kabuki, beim japanischen Tanz oder bei der Tee-Zeremonie.

Ein Kimono wird in der Regel nicht als Set mit einem bestimmten Obi verkauft, sondern getrennt von einander, so dass die Trägerin ihre eigene Kombination zusammenstellt.

Wie geht nun solch eine Auswahl vor sich? Welche Kriterien spielen dabei eine Rolle? Als Japanerin, die sich für das (fast) tägliche Tragen einer passenden Kimono/Obi-Kombination interessiert, möchte ich Interessenten mehr über die verschiedenen Möglichkeiten der Kombination mitteilen.

Als Kind halfen mir Erwachsene bei der Wahl (und natürlich auch beim Anziehen). Als ich jedoch erwachsen wurde, und außerdem von Zeit zu Zeit in den Vereinigten Staaten und in Europa lebte, musste ich die Entscheidung über die optimale Kombination selber treffen – eine Aufgabe, die mich sehr fasziniert.

Different_ways_of_tying_the_Obi_(kimono_belt),_Japan

Als mein Mann Helmut in Hikone am Biwasee 1992-2001 Universitätsprofessor war, hatte ich mehrere Jahre lang Zeit und Muße, Schülerin der örtlichen kitsuke-Gruppe (wörtlich: Kleidung anziehen, ) der „Kimono-Akademie“ Sōdō Reihō Kimono Gakuin zu sein, welche ihren Hauptsitz in Yūrakuchō/Tokyo hat. Dadurch wuchs mein Interesse an den Stoffen und an den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten. Einige möchte ich nun gern zeigen und auch fragen, ob Japaner/innen andere Kombinationen bevorzugen als Westler/innen.