Mittwoch, 3. Februar 2021, 18:30–20:00 Hiromi Waldenberger und Ilka Hagiwara: „Aus langer Rede mach kurzen Sinn – Dolmetschen: Ein Berufsbild im Wandel“

Die Flugzeuge sind leer, die Sitzpolster auf den Stühlen im Konferenzraum kalt – doch die Server dampfen.
Vor allem Berufsgruppen, in denen das Sprechen von Bedeutung ist, leiden unter den momentanen Einschränkungen. Eine Berufsgruppe, die vielleicht schnell übersehen wird, ohne die jedoch kaum ein wichtiges internationales Abkommen oder Gespräch zustande kommen kann, ist Gegenstand dieser Gesprächsrunde: Hiromi Waldenberger und Ilka Hagiwara stellen den Beruf des Dolmetschers vor, erzählen von ihrer Arbeitspraxis und erhellen uns den Abend mit der ein oder anderen Anekdote aus ihrem ungewöhnlichen Alltag. Wie kann Sprachvermittlung in diesen schwierigen Zeiten auch online gelingen? Ist der technische Fortschritt Segen oder Fluch: wird künstliche Intelligenz in der Zukunft eine Hilfe oder eine Bedrohung des Berufstandes sein? Über diese und viele weitere Fragen möchten wir bei einer Gesprächsrunde gemeinsam mit Ihnen diskutieren.

Die Rednerinnen:
Hiromi Waldenberger, geboren in Tokyo und aufgewachsen in Japan, ging in ihrem 17. Lebensjahr zunächst nach Wales, Großbritannien, und drei Jahre später nach Deutschland. Sie studierte in Heidelberg und Köln Musikwissenschaft und schloss das Studium mit dem Magister ab. Bereits während des Studiums begann sie, zwischen ihrer Muttersprache Japanisch und dem Deutschen zu vermitteln. Seit über 30 Jahren arbeitet sie nun als professionelle Dolmetscherin und Übersetzerin. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit unterrichtete sie von 2017 bis 2019 als Dozentin am Institut für Übersetzen und Dolmetschen an der Universität Heidelberg und plant in diesem Jahr ihren Lehrauftrag wiederaufzunehmen.

Ilka Hagiwara, geboren und aufgewachsen in Deutschland, ging nach dem Abitur für ein Jahr als Au-Pair nach Japan und studierte anschließend am Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Bonn Japanisch. Nach Abschluss des Studiums siedelte sie 1991 nach Japan über, wo sie zunächst in mehreren deutschen Unternehmen arbeitete, bevor sie den Sprung in die Freiberuflichkeit als Dolmetscherin und Übersetzerin wagte, den sie bis heute nie bereut hat.

Moderiert von Luise Kahlow mit anschließender Fragerunde

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