Mittwoch, 17. Februar 2021, 18:30–20:00 Doris Hertrampf: „75 Jahre geteilt – die Lage auf der koreanischen Halbinsel“

75 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges und mehr als 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Ende des Kalten Krieges ist Korea nach wie vor geteilt, und seine Wiedervereinigung scheint – trotz einiger positiver Entwicklungen in den letzten Jahren – weiter entfernt denn je.
Im Zuge dieser 75 Jahre haben sich zwei Staaten auf der koreanischen Halbinsel entwickelt, die – jeder auf seine Weise – eine bedeutende Rolle in der Weltpolitik spielen und trotz der großen räumlichen Entfernung durch ihre Lage in der Region Nordostasien gerade auch für Deutschland und Europa wichtig sind:
Zum einen Südkorea als bedeutende Wirtschaftsmacht, vitale Demokratie und seit vielen Jahren enger Freund und Partner,
zum anderen Nordkorea als bitterarmes, diktatorisch regiertes Land mit nuklearen Ambitionen und einem bedeutenden militärischen Störpotential in der Region Nordostasien.

Wie ist die langanhaltende Teilung zu erklären, wie sind die Entwicklungslinien in beiden Staaten verlaufen, und welche Aussichten ergeben sich für die Zukunft?
Mit diesen Fragen befasst sich der Vortrag von Frau Doris Hertrampf, die mehrere Jahre an der deutschen Botschaft in Seoul und zu einem späteren Zeitpunkt als deutsche Botschafterin in Pjöngjang tätig war.

Das Wiedervereinigungstor in Pjöngjang
Das Wiedervereinigungstor in Pjöngjang

Doris Hertrampf
Vizepräsidentin der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft e.V. (DKG), seit Januar 2016 Vorsitzende des Regionalverbandes Berlin-Brandenburg der DKG; Botschafterin a.D. Frau Hertrampf studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Volkswirtschaftslehre und trat 1981 in die Höhere Diplomatenlaufbahn des Auswärtigen Amtes ein.
Sie war während ihrer Dienstzeit unter anderem als Referentin in Indien (Generalkonsulat Mumbai) und in der Russischen Föderation (Botschaft Moskau) sowie als Leiterin der OSZE-Mission in Tallinn/Estland und zuletzt als Botschafterin in Tadschikistan eingesetzt.
Ab 1986 war Frau Hertrampf für 3 Jahre als Presse- und Wirtschaftsreferentin an der Botschaft Seoul tätig. Ab dem Jahr 2002 war sie 3½ Jahre lang deutsche Botschafterin in Pjöngjang.
Als langjähriges Mitglied der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft engagiert sie sich seit ihrer Pensionierung im Jahre 2013 aktiv für die Arbeit in der Gesellschaft, unter anderem seit Januar 2016 als Vorsitzende der DKG Berlin-Brandenburg.
Frau Hertrampf lernt in ihrer Freizeit Koreanisch und ist Gasthörerin im Bereich Ostasienstudien und Koreanistik an der Freien Universität Berlin.

Vortrag OAG Japan 20210217 Gliederung und Literaturliste

Aufzeichnung des Vortrags