Vorträge
Mittwoch, 23. Januar 2008, 18:30–20:00 Tobias Beinert: Mit dem Blick auf Peking – Spitzensportförderung in Japan
Peking wird diesen Sommer im Mittelpunkt weltweiter Aufmerksamkeit stehen: Nach genau zwanzig Jahren finden wieder olympische Sommerspiele in Asien statt.
Der Erwartungsdruck auf die japanische Mannschaft ist hoch, nachdem ein 37-facher Medaillensegen bei der letzten Sommerolympiade in Athen 2004 das ganze Land in Euphorie versetzt hat – und im Winter 2006 in Turin die Goldmedaille der Eiskunstläuferin Arakawa Shizuka der einzige Erfolg blieb.
Peking ist auch ein Prüfstein für die staatliche Förderung des Spitzensports in Japan, der im Unterschied zu Deutschland nicht auf die Basisarbeit in einer Vielzahl von Sportvereinen zurückgreifen kann.
Neue Wege sucht nun das junge Nationale Institut für Sportwissenschaften (Kokuritsu supōtsu kagaku sentā / Japan Institute of Sports Sciences, JISS). 2001 eingerichtet, soll es die internationale Konkurrenzfähigkeit japanischer Sportler vor allem durch wissenschaftliche und medizinische Unterstützung fördern. Im Rahmen dieser Aufgabe betreut das JISS nicht nur Stars wie den Brustschwimmer Kitajima Kosuke, sondern engagiert sich auch in der Nachwuchsarbeit, unter anderem mit der Initiierung von Programmen zur Talentsichtung und –förderung.
Der Vortrag wird die Arbeit des JISS sowie das Sportsystem in Japan vorstellen und dabei auch auf die Verbindung zwischen Wissenschaft und Sport eingehen.
Tobias Beinert ist Diplom-Sportwissenschaftler. 2001-2003 war er als DAAD-Stipendiat in Tokyo und absolvierte dabei ein knapp einjähriges Praktikum beim Japanischen Olympischen Komitee, Abteilung Internationale Beziehungen. Im Anschluss daran war er für das deutsche Nationale Olympische Komitee (NOKD) tätig. Seit 2004 ist er Mitarbeiter des JISS. Zuständigkeitsbereiche u.a.: Aufbau von Talentsichtungs- und Talentförderungsprogrammen, „Think Tank“ zur Neustrukturierung des japanischen Spitzensport, Analyse sportlicher Großereignisse in Zusammenarbeit mit dem Japanischen Olympischen Komitee.