Mittwoch, 1. Februar 2017, 18:30–20:00 Gudrun Monika Moede: „Die Deutsche Bundesbank in Japan wird 30 – Aufgaben vor Ort und aktuelle Zentralbankthemen“

Laut einer Allensbach-Umfrage haben etwa 80% der deutschen Bevölkerung eine recht genaue oder zumindest ungefähre Vorstellung von den Aufgaben der Deutschen Bundesbank: „zu einem stabilen Finanzsystem beitragen“, „Aufsicht, Kontrolle der Banken“, „Sicherstellung der Bargeldversorgung“, „reibungslose Abwicklung des Zahlungsverkehrs“ und „für stabile Preise sorgen“.

Neben den genannten nationalen Aufgaben wirkt die Bundesbank auch außerhalb von Deutschland. Sie ist nicht nur integraler Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB), sondern auch in internationalen Organisationen vertreten, insbesondere im Internationalen Währungsfonds (IWF), G20, G7, Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und Weltbank.

Doch was macht die Bundesbank seit fast 30 Jahren in Japan?
Das Spektrum der Tätigkeitsfelder in der Bundesbank ist groß. Zudem führt die Rolle der Bundesbank als Anstalt des öffentlichen Rechts einerseits und als Bank und Marktteilnehmer andererseits zu einer interessanten Vielfalt bei ihren Beschäftigten, Werten und Herangehensweisen. Dies ist wichtig, um sich immer wieder neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen zu können. Hier nur einige der nahen Vergangenheit: Finanzkrise, Staatsschuldenkrise in Europa, Einheitliche Europäische Bankenaufsicht, Ankaufprogramme und Negativzinspolitik. Es sind Themen, die jeden betreffen und viel Raum für Diskussionen lassen.

Gudrun Monika Moede
leitet seit Herbst 2015 die Repräsentanz der Deutschen Bundesbank in Tokyo. Sie trat 1986 in die deutsche Zentralbank ein und hatte unterschiedliche Posten inne, anfangs in der Filiale Lübeck, doch meist in der Zentrale in Frankfurt. Für viele Jahre hat sie im Zentralbereich Informationstechnologie gearbeitet, u.a. verantwortlich für das IT Sicherheitsmanagement der Gesamtbank. Sie war für kurze Zeitabschnitte zur Europäischen Zentralbank und zum Europarat in Straßburg abgeordnet. 1993 war sie erstmals in Tokyo – im Rahmen eines Stipendiums der Carl Duisberg Gesellschaft absolvierte sie ein sechsmonatiges Praktikum bei der Meiji Lebensversicherung.