Mittwoch, 5. März 2014, 18:30–20:00 Vortrag von Prof. em. Chr. Y. Jobst: „Ein aufregend moderner heiliger Text im Zentrum der Saitō goma-Zeremonien“

Am 28. März jeden Jahres findet im Tempel Kōon-ji in der Präfektur Gunma ein Freiluftfeuerriual, die sog. Saitō goma, statt.
In Vorbereitung auf diese Zeremonie, aber auch als eigenständiger Veranstaltung gedacht, soll in diesem Vortrag die Zeremonie vorgestellt und unter besonderer Berücksichtigung des zentralen Sutren-Textes erklärt werden.

Das „Herzsutra der vollendeten Weisheit“, japanisch kurz hannya-shingyō genannt, entstand vor etwa 1.800 Jahren und ist von einer überraschenden Aktualität. Es durchzieht wie ein roter Faden die beiden Zeremonien, die wir bei unserer Exkursion erleben. Dieser Text, im Zen-Buddhismus besonders heilig gehalten, wird in Tibet, in der Mongolei, in China, Vietnam, Korea und Japan von zahllosen Gläubigen meist unverstanden als glückbringender Zauber rezitiert.

In unserem Vortrag werden wir neben der Einführung in den Ablauf und die Bedeutung der beiden Zeremonien uns hauptsächlich auf eine Analyse des genannten Textes konzentrieren und von der Radikalität der dort niedergeschriebenen Erkenntnisse und der implizierten psychologischen Führung überraschen lassen.
Nähere Einzelheiten zu der Exkursion finden Sie hier.

Prof. em. Christlieb Yūhō Jobst
, seit 1964 in Japan wohnhaft, widmete sich neben seiner Lehrtätigkeit an der Waseda Universität in Tokyo hauptsächlich buddhistischen Studien mit zahlreichen Veröffentlichungen, insbesondere auf den esoterischen Buddhismus konzentriert. Er hat die Exkursion zur Freiluft-Feuerzeremonie Saitō Goma bereits 26 Mal als ordinierter Priester geleitet.