Mittwoch, 3. Dezember 2014, 18:30–20:00 Prof. Dr. Beatrice M. Bodart-Bailey: „Der Vulkanausbruch des Fuji 1707 aus heutiger Sicht“

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Der Fuji zählt zu den 110 als aktiv eingestuften Vulkanen Japans. Sein letzter Ausbruch liegt über 300 Jahren zurück, womit wir auf eine in der historisch erfassbaren Geschichte des Vulkans außergewöhnlich lange Ruhezeit zurückblicken. Vulkanologen vermuten deshalb, dass eine Eruption des Fuji innerhalb der nächsten 50 Jahre stattfinden wird.

Durch die Plazierung von Messgeräten auf und in der Umgebung des Bergs hatte man bisher angenommen, dass ein Ausbruch des Vulkans durch vermehrte kleinere Erdbeben und Druckveränderungen rechtzeitig errechnet werden könnte. Nach dem vollkommen unvorhergesehenen Ausbruch des Ontake diesen Herbst muss diese Prognose aber revidiert werden. Als Folge ergibt sich die dringende Frage, welche Gebiete in welcher Art und Weise von einem plötzlichen Ausbruch des Fuji betroffen sein könnten.

In Beantwortung dieser Frage ist die Eruption von 1707 in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt, in der auch Edo, das heutige Tokyo, mit einer Aschendecke von ca. 5 cm überzogen wurde.
Der Vortrag wird unter anderem den 1707 enstandenen, noch heute begehbaren Krater zeigen und die damaligen Augenzeugenberichte und Konsequenzen des Ausbruchs aus heutiger Sicht erläutern.

Die Abbildung zeigt eine Computersimulation des Vulkanausbruchs am 16.12.1707 (23. Tag, 11. Monat Hōei 4) mit einer Säule aus Asche, die 20 km in die Luft geragt haben soll. (Quelle: 別冊日経サイエンス、「震災と原発」183/2012.2.16, Seite 44.)

Dr. Beatrice M. Bodart-Bailey ist Professorin in dem Department of Comparative Culture der Otsuma Women’s University, Tokyo. Sie ist Autorin von 6 Büchern in japanischer und englischer Sprache über die Geschichte der frühen Tokugawa-Zeit und Engelbert Kaempfer, dessen Besuch Japans in diesen Zeitraum fiel. Eine japanische Übersetzung ihres Buchs The Dog Shogun: The Personality and Policies of Tokugawa Tsunayoshi soll im November erscheinen.