Montag, 8. Dezember 2014, 18:30–20:00 Ohgo Mahito: „Philipp Franz von Siebolds letzte Reise nach Japan 1859“ (Teil 1)

Das Siebold-Seminar ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache zum Wirken Philipp Franz von Siebolds, die sich sowohl an Forscher als auch an interessierte Laien richtet. Auch in diesem Jahr tragen verschiedene Referenten aus ihren aktuellen Arbeiten vor. Durch den besonderen geschichtlichen und sprachlichen Hintergrund und den Reichtum an Primärquellen biete sich das Seminar auch als Japanischkurs für Fortgeschrittene an.

In diesem Monat wird Herr Mahito Ohgo, Koordinator des OAG Siebold-Seminars, einen Vortrag halten zum Thema:

„Alexander von Siebold: Philipp Franz von Siebolds letzte Reise nach Japan 1859″, Teil 1

Seit das OAG Siebold-Symposium 2011 Alexander, dem ältesten Sohn Philipp Franz von Siebold, anlässlich seines hundertjährigen Todesjahres einen Tag widmete, zeigten besonders junge Forscher großes Interesse, im Seminar Vorträge über Alexander zu halten.

Nach seiner Verbannung im Jahr 1829 unternahm Philipp Franz von Siebold 1859 seine zweite Reise nach Japan, in der er seinen damals erst zwölfeinhalb Jahre alten Sohn Alexander mitnahm. Alexander blieb in Japan, als der Vater drei Jahre später wieder zurück nach Deutschland ging. Der erst fünfzehnjährige Alexander wurde als Dolmetscher bei der Englischen Gesandtschaft in Yokohama aufgenommen, wo man ihn sofort bei Verhandlungen mit dem Shogunat einsetzte. Nach der Meiji-Restauration diente Alexander 40 Jahre lang der japanischen Regierung, unter anderem bei der Vorbereitung und Teilnahme Japans an der Wiener Weltausstellung 1873, der Begründung des japanischen Roten Kreuzes, der Wegbereitung der Meiji-Verfassung und Revision der ungleichen Verträge Japans mit dem Westen.

Herr Ohgo wird besonders das Leben Alexanders als „Pilot“ der Meiji-Regierung beleuchten, das mit der neunjährigen Erfahrung in der englischen Gesandtschaft begann und mit seiner Rolle als Mentor zu Beginn der japanischen „Außenpoltik“ seine Fortsetzung fand.