Montag, 25. Mai 2015, 18:30–20:00 Tennō- und Shintō-Seminar von Dr. Ernst Lokowandt. Teil XV: „Die Neuanfänge nach 1945″

Im Januar 2014 hat ein Seminar zum Thema „Tennō und Shintō“ begonnen, das sich an interessierte Laien richtet. Im Rahmen eines Kurzvortrags folgt nach jedem Abschnitt eine freie Rede- und Antwortzeit. Insgesamt ist für den Abend eine Länge von 90 Minuten vorgesehen. Die Länge des Gesamtseminars ist 18 Abende. Es zeigt sich allerdings, dass die letzten vier Abende des Seminars eng miteinander verflochten sind, so dass Sie sie en bloc besuchen mögen. Die Manuskripte der vergangenen Seminare finden Sie auf der Homepage der OAG, unter dem jeweiligen Datum der Veranstaltung.

Die Neuanfänge ab 1945 waren radikal. Die Shintō-Direktive wurde später in die Verfassung aufgenommen. Der Adel wurde abgeschafft und die kaiserliche Familie verkleinert – so dass sie heute Schwierigkeiten hat, das Kaisertum zu vererben. Das kaiserliche Vermögen wurde verstaatlicht und der Kaiser von jeglichem Mitwirkungsrecht am Gesamtwohl freigestellt. Der Kaiser hat noch die drei Throninsignien, als Privateigentum, muss sie allerdings an seinen Nachfolger vererben – der Privatbesitz ist offenbar eingeschränkt. Der Kaiser verehrt die Götter in den drei Schreinen am Hofe wie vor dem Krieg, auch sie sind inzwischen Privateigentum.
Es ist spannend zu sehen, wie der Tennō auch heute noch die gleichen religiösen Zeremonien abhält und die gleichen politischen Rechte ausübt wie vor dem Krieg, trotz veränderter Verfassung.
Leitung: Dr. Ernst Lokowandt

Das Redemanuskript vom 25.5.2015
15._Die_Neuanfänge_nach_1945_Langfassung_