Mittwoch, 30. Juni 2021, 18:30–20:00 Dr. Johannes H. Wilhelm: „Landschaft und Menschen in Aso“

Das Zentrum der Insel Kyūshū ist geprägt vom Gebirgsland rund um den Vulkan Aso. Aso ist ein aktiver Caldera-Vulkan, der weltweit zu den größten seiner Art zählt. Aufgrund der reichen Wasserquellen haben sich dort bereits sehr früh Menschen angesiedelt. Im Tal der Caldera leben heute ca. 45.000 Menschen, die vor allem in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus tätig sind.

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Vor allem das Grasland an den Abhängen des zentralen Vulkankegels und auf den ausgedehnten Flächen, die sich vom Kraterrand aus weit über Zentral-Kyūshū erstrecken, geben der Region ihre besondere Prägung. Bis zum Anbruch der Moderne war Aso eine abgelegene Region ohne größeren politischen und wirtschaftlichen Einfluss. Die Bewohner von Aso haben deshalb über Jahrhunderte besondere Formen des Zusammenlebens mit den topographischen und natürlichen Bedingungen in dieser Umgebung gepflegt, die teils noch heute beobachtbar sind.

Doch die gewaltigen Umwälzungen im Zuge des Modernisierungsprozesses gefährden den Bestand dieser besonderen Landschaft und Lebensweise. Im Vortrag werden die besonderen Bedingungen des Lebens mit der Caldera in der Vergangenheit und Gegenwart beleuchtet. Zum Abschluss wird ein Ausblick auf die Zukunft dieser einzigartigen Landschaft und Lebensweise gewagt.

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Dr. Johannes Wilhelm hat Japanologie in Bonn mit dem Schwerpunkt auf Volks- und Völkerkunde studiert und seitdem an verschiedenen Universitäten (Akita, Wien, Keiō) als Lektor und Assistenz-Professor gelehrt. Er arbeitet derzeit für die Kumamoto University und lebt im Rahmen einer dreijährigen Feldforschung am Berghang des Vulkankegels, wo er das Verhältnis von Sozialkapital (gesellschaftliche Verbindungen) und Gemeinschaftsgütern (Allmende-Ressourcen) untersucht.

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Dies ist die letzte Veranstaltung vor der Sommerpause!

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