Sonntag, 18. September 2011, 13:45–16:30 Führung durch die Ausstellung „Kūkais Welt: Die Kunst des esoterischen Buddhismus“

Kūkai (774 – 835), der posthum den Ehrentitel Kōbō Daishi erhielt, ist wohl der genialste und vielseitigste Vertreter des mittelalterlichen Buddhismus in Japan. Neben seinem Wirken als buddhistischer Schulengründer (Shingon) war er auch bemüht, so viel wie möglich von der entwickelten Hochkultur Chinas nach Japan zu transferieren. Er wird auch als Erfinder der japanischen Kana-Schrift angesehen und ist als Kalligraph bis auf den heutigen Tag in Japan berühmt. Besonders wird er in den 88 Wallfahrtsorten auf Shikoku verehrt.

Die Ausstellung ist in vier Bereiche gegliedert:

1. Die geistigen Grundlagen des außergewöhnlich exzentrischen Menschen Kūkai und ihre Entwicklung
2. Seine entscheidende Wandlung während seines kurzen Chinabesuchs und die Übermittlung der dortigen Kultur nach Japan
3. Die Ausformung seiner neuen bahnbrechenden religiösen Ideen
4. Das Leuchten von Kūkais Lehren und ihre Manifestation in der japanischen Kunst und Kultur

Eine der wichtigsten Erkenntnisse von Kūkai war, dass seine esoterischen Lehren durch Wort und Schrift allein nicht verstanden werden und der Hilfe des künstlerischen Ausdrucks bedürfen. Wir werden uns daher bei der deutsch-sprachigen Führung, abgesehen von einem Überblick über die genannten drei ersten Sektionen, besonders intensiv Kūkais plastischem Schaffen widmen. Prominente Hilfe und Assistenz dabei ist auch vom Museumskurator und langjährigen Freund von C. Y. Jobst, Herrn Kaneko Hiroaki zu erwarten, der alle früheren Buddhismus-Ausstellungen des National-Museums organisiert und die gegenwärtige beraten hat.

Leitung: Ch. Y. Jobst