Vorträge
Mittwoch, 12. Dezember 2018, 18:30–20:00 Stefan Speidel: „Auszeit – 2.000 km zu Fuß durch Japan“
3 Monate Zeit. Ein unglaublicher Luxus. Und eine fantastische Gelegenheit, das Land, das schon lange zur zweiten Heimat geworden ist, zu Fuß neu kennenzulernen.
Stefan Speidel wird in seinem Vortrag darüber sprechen, wie er auf die Idee zu dieser Wanderung gekommen ist, was ihn zu der gewählten Route veranlasst hat, und wie diese drei Monate seinen Blick auf Japan (und sich selbst?) verändert haben.
Es wird ein sehr persönlicher Bericht sein. Über jeden Abschnitt des Weges gibt es viel Literatur, und für jeden Abschnitt gibt es viele Menschen, die diesen Abschnitt besser kennen, als es dem Wanderer möglich ist. Denn auch wenn die Fortbewegung zu Fuß mehr Möglichkeiten bietet, die Umgebung wahrzunehmen als eine Reise per Auto oder Bahn – es ist immer noch viel zu schnell, um eine neue Region wirklich kennenzulernen. Aber es hat einen ganz besonderen Reiz, einen langen Weg Schritt um Schritt zurückzulegen und plötzlich zu spüren, dass die Zeit anders, langsamer läuft als im „normalen“ Leben.
Tauchen Sie mit ein in die Welt dieses langen Weges – von Tokyo entlang dem alten Tōkaidō bis nach Kyoto, weiter nach Osaka und von dort mit dem Schiff nach Kyushu. Von Beppu dann über Shimonoseki entlang der San’in Küste wieder nach Kyoto, und über den alten Nakasendō zurück nach Tokyo. Entlang dieser Strecke werden einem die sehr unterschiedliche Aspekte des Landes vor Augen geführt – von Riesenstädten bis zu einsamen Landschaften, von alten Tempeln und reicher Tradition zu Orten mit vielen leerstehenden Häusern. Viel Stoff zum Genießen, und viel Stoff um nachdenklich zu werden.
In Ergänzung zu seinem Bericht wird Stefan Speidel Fotos zeigen, die er während seiner Wanderung gemacht hat.
Stefan Speidel ist 1982 als Student nach Japan gekommen, und hat nach der Promotion in Elektrotechnik an der Universität Nagoya den überwiegenden Teil seines Arbeitslebens in Tokyo verbracht. Er plant, auch für den nächsten Lebensabschnitt in Japan zu bleiben und mehr Zeit mit Fotografie zu verbringen.