Montag, 14. März 2016, 18:30–20:00 Ooi Takeshi: „Nengō – Japanische traditionelle Jahresnamen“ (Teil 1)

Das Siebold-Seminar ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache zum Wirken Philipp Franz von Siebolds, die sich sowohl an Forscher als auch an interessierte Laien richtet. Auch in diesem Jahr tragen verschiedene Referenten aus ihren aktuellen Arbeiten vor. Durch den besonderen geschichtlichen und sprachlichen Hintergrund und den Reichtum an Primärquellen biete sich das Seminar auch als Japanischkurs für Fortgeschrittene an.

In diesem Monat wird Herr Prof. Ooi Takeshi (Tokyo Seitoku-Universität) einen Vortrag halten zum Thema:

„Nengō – Japanische traditionelle Jahresnamen“, Teil 1

Das europäische Jahr „2016“ bedeutet im Japanischen die Jahreszahl „Heisei 28“. Diese Anwendung des nengō oder gengō findet durch gesetzliche Bestimmung bei offiziellen Dokumenten ihre Anwendung, obwohl im täglichen Leben der Gebrauch des europäischen Systems allgemein üblich ist.
Das nengō-System begann vor mehr als 2000 Jahren in China. In vielen Ländern, in denen chinesische Schriftzeichen verwendet wurden, ging die nengō-Zeitrechnung parallel einher. Doch heutzutage hält nur noch Japan als einziges Land daran fest.

Auf der Basis einer weltgeschichtlichen Betrachtung wird der Vortragende unter folgenden Gesichtspunkten diese seltene und einzigartige Verknüpfung der Zeit mit einer Namensgebung behandeln:

  • Wie wurde nengō eingeführt und welche Änderungen gab es im Laufe der Zeit?
  • Welche oastasiatischen Länder im chinesischen Kulturkreis benutzten nengō?
  • Die Bedeutung des nengō-Systems in der Weltgeschichte.

Philipp Franz von Siebold behandelte das nengō-System bei seinem Studium der japanischen Geschichte. Wie er damit umgegangen ist, wird vom Vortragenden ebenfalls beleuchtet.