Samstag, 7. November 2009, 14:00–16:00 Wolf-Ekkehart Matthaeus: „Die Berliner Mauer und ihr Ende in den Träumen, Wünschen und Erlebnissen eines Berliner Eisenbahners“

Als am 9. November 1989 die Mauer fiel, knallten Sektkorken, lagen sich wildfremde Menschen in den Armen, setzten sich riesige Menschenmassen in Bewegung und überschritten die Grenze – in beide Richtungen.

Andere wurden plötzlich vor die Aufgabe gestellt, schnell, mutig und geistesgegenwärtig Entscheidungen zu treffen, die durchaus weitreichende Folgen für den weiteren Verlauf der deutschen Geschichte haben sollten. Für sie gab es kein Handbuch, was zu tun sei und keine Anleitung, wie logistische Probleme zu lösen seien und wie man beispielsweise der Menschenmassen, die in beide Teile Berlins strömten, auf friedliche Weise Herr werden könnte.

Doch gab es wirklich keine Pläne? War man wirklich ganz unvorbereitet? Wie synchronisiert man ad hoc zwei Verkehrssysteme, wie vereinigt man eine Stadt verkehrstechnisch? Was tut man bei Materialengpässsen, nicht vorhandenen Fahrplänen?

Einer, der die Geschichte der Berliner Verkehrsbetriebe kennt wie kein zweiter, ist Herr Wolf-Ekkehart Matthaeus, Betriebsleiter der Ost-Berliner S-Bahn am Tage des Mauerfalls und seit einigen Jahren OAG-Mitglied. Anschaulich und höchst spannend wird er über das Leben angesichts der Mauer, über Erlebnisse und Kuriositäten im Außendienst und Management, über die ersten Anzeichen einer „Götterdämmerung“, die Ereignisse um den 7. Oktober (40. Jahrestag der DDR), den 9.11.1989 selbst und die ersten Tage danach sprechen.

Der Vortrag richtet sich an Jung und Alt, Familien, Eisenbahn-Fans und historisch-zeitgeschichtlich Interessierte und bietet eine einmalige Gelegenheit, Geschichte aus einem sehr persönlichen Blickwinkel nachzuerleben. Fragen und Diskussionsbeiträge sind sehr willkommen.