Mittwoch, 7. April 2010, 18:30–20:00 Ernst Lokowandt: „Der Tennō. Versuch einer Rätsellösung“

Nach Vergleichen von Shintō-Zeremonien, Shintō-Ethik, Shintō-Priestern, der Verfassung, dem deutschen Bundespräsidenten und allgemein dem Staatsaufbau, wird ein übler Trick vom Mai 1947 genannt, der dazu dient, die Spitzen des Staates am Niinamesai teilnehmen zu lassen, während die Verfassung ihnen selbiges verwehrt.

In dem Vortrag werden eingangs einige Fragen gestellt, beispielsweise warum der Kaiser in zwei der drei Thronfolgezeremonien ein priesterliches Gewand aus der Heian-Zeit trägt, wenn er eigentlich keine religiöse Fundierung haben darf. Darauf kommt Herr Lokowandt zur eigentlichen Frage, nämlich wie das Rätsel des Tennō zu lösen sei.

Diese und viele andere Beispiele führen zu einem Versuch der Lösung der Frage, warum es heute noch einen Kaiser gibt, während alle seine weltlichen Aufgaben von einem Präsidenten genauso gut zu erfüllen sind.

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Zu diesem Thema passende Bücher aus der OAG Bibliothek sowie weitere Veröffentlichungen finden Sie hier…

Ernst Lokowandt war sieben Jahre Referent der OAG, danach fast ununterbrochen im Vorstand, drei Jahre als Vorsitzender, bis er 2005 meinte, nun sei es genug. Im selben Jahr, im Oktober, wurde er von einem Gehirnschlag getroffen, weshalb er am 31. März 2009 mit 65 Jahren von seinem Posten als Professor der Toyo-Universität in Ruhestand getreten ist. Im Augenblick plant er zwei Bücher, ein kleines über den Tennō, ein umfangreiches über den japanischen Staat der Moderne.

Schon am 30. September 2009 hat Herr Lokowandt einen Artikel über den Tennō und dessen Funktionen in der FAZ veröffentlicht. Hier finden Sie den Artikel als PDF-Version.