Mittwoch, 16. Januar 2013, 18:30–20:00 Medienabend mit Martin Kölling, Gebhard Hielscher und Lars Nicolaysen: Japan nach den Unterhauswahlen: Wie geht es weiter?

Der in vieler Hinsicht schockierende Ausgang der Wahlen vom 16. Dezember wirft viele Fragen auf:
Was bedeutet die drastische Veränderung der Machtverhältnisse für Japan und für seine Nachbarn? Wird die Komeito als Koalitionspartner der Liberaldemokraten (LDP) verhindern können, dass die im Wahlkampf von LDP-Chef Shinzo Abe propagierte Verfassungsänderung (Artikel 9 !) und Aufwertung der Streitkräfte zu einer „normalen“ Armee in das Regierungsprogramm einer von Abe geführten Koalitionsregierung aufgenommen werden? Führt die Niederlage vieler Befürworter eines Austiegs aus der Kernenergie nun zu einer zügigen Wiederinbetriebnahme vieler Atomkraftwerke? Wird der Schuldenabbau der Priorität für die Konjunkturankurbelung geopfert? Welchen Einfluss hatte das teilweise verfassungswidrige Wahlsystem auf den Wahlausgang? Was passiert nun eigentlich mit der bisherigen Regierungspartei DPJ? 

Mit diesen und anderen Fragen zur komplexen politischen Lage in Japan werden sich drei deutsche Journalisten beim kommenden Medienabend auseinandersetzen:
Martin Kölling, seit 1. Januar 2012 Ostasien-Korrespondent des Handelsblatts und vorher ab Sommer 2000 Japan-Korrespondent der Financial Times Deutschland. Der gebürtige Bremer hat Sinologie, Politik, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte studiert. Neben wirtschaftlichen Themen hat er sich auf Techniktrends aus Ostasien spezialisiert. Gebhard Hielscher, freier Journalist (von der Ausbildung her Volljurist), lebt seit 1967 in Tokyo und war 1970-2000 Fernost-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung. Moderator ist Lars Nicolaysen, Medienbeauftragter der OAG und seit 13 Jahren Leiter des Japan-Büros der Deutschen Presse-Agentur dpa; er hat Japanisch studiert und schon ab 1994 mehrere Jahre für eine Wirtschaftsagentur aus Tokyo berichtet.