Vorträge
Mittwoch, 25. Januar 2012, 18:30–20:00 Die japanischen Kunstgegenstände des späten 17. Jahrhunderts im Fürstlichen Residenzschloss Detmold
Im Fürstlichen Residenzschloss Detmold befinden sich zwei japanische maki-e Lackschränkchen und verschiedenes Porzellan im Ko-Imari-Stil des späten 17. Jahrhunderts. Es ist nachweisbar, dass diese Gegenstände schon im späten 17. oder frühen 18. Jahrhundert ins Residenzschloss bzw. nach Europa kamen. Die Gegenstände unterscheiden sich deutlich von denen, die damals für den japani-schen Markt hergestellt wurden, und es ist anzunehmen, dass sie Sonderbestellungen eines Ausländers waren.
Engelbert Kaempfer diente 1698-1716 dem damaligen Schlossherrn Graf Friedrich Adolph zur Lippe als Leibarzt. Bei einem Besuch in Kaempfers Haus in Lieme 1703 bewunderte der jüngere Bruder des Grafens dessen ausländisches Porzellan. Über den Verbleib dieses Porzellans fehlt jegliche Dokumentation. Es gibt jedoch verschiedene Hinweise, dass es sich bei dem Porzellan sowie den Lackschränkchen im Residenzschloss um Gegenstände, die Kaempfer aus Japan zurückgebracht hatte, handelt.
Prof. Dr. Beatrice M. Bodart-Bailey wurde in Schwerin geboren, studierte an der Australian National University, und war danach insgesamt 9 Jahre als Research Fellow dort tätig. Dazwischen je ein Jahr Tokyo University und International Research Centre, Kyoto. Mitglied des Vorbereitungskomitees der Faculty of Comparative Culture, Otsuma Womens University und seit 1999 Professur dort. Publikationen.: Kenperu to Tokugawa Tsunayoshi, Chūkō shinsho, 1994, The Furthest Goal: Engelbert Kaempfer’s Encounter with Tokugawa Japan, mit Derek Massarella u.a., Japan Library, 1996 (Übersetzung: Harukanaru mokutekichi, Osaka University Press, 1999); Kaempfer’s Japan: Tokugawa Culture Observed, (übers. & ann.) University Press of Hawai’i Press, 1999; The Dog Shogun: The Personality and Policies of Tokugawa Tsunayoshi, University of Hawai’i Press, 2006, Kenperu, reisetsu no kuni ni kitarite, Minerva Publishing, Kyoto, 2009. u.a. (Japanische Publikationen übersetzt von Naka Naoichi.)