Mittwoch, 12. Juni 2013, 18:30–20:00 Vortrag von Prof. Dr. Dres. h.c. Makoto Ida: „Über den strafrechtlichen Schutz des Lebens in Japan“

Es gibt kein höherwertigeres und schutzwürdigeres Rechtsgut als das menschliche Leben. Trotz seiner prinzipiellen Unanfechtbarkeit bleibt der strafrechtliche Lebensschutz in seiner Tragweite noch reichlich unsicher.
In diesem Vortrag werde ich zwei Probleme grundsätzlicher Art, die das heutige japanische Recht besonders beschäftigen, aufgreifen und einer eingehenden Betrachtung unterziehen. Die hier zu behandelnden zwei Grundfragen betreffen erstens die Problematik der Todesstrafe und zweitens die Unterscheidung des zum Tod des Patienten führenden, aber legalen Behandlungsabbruchs von der rechtswidrigen Tötung.

Am Ende möchte ich die Frage aufwerfen, wie die jeweiligen Einstellungen der Japaner zu diesen ganz verschiedenen Problemkreisen sich zueinander verhalten.

Prof. Dr. Dres. h.c. Makoto Ida: o. Professor für Strafrecht an der Keio University Law School; Mitglied des Science Council of Japan (Cabinet Office, Government of Japan); Vize-Präsident der Keio-Universität, Tokyo (2009-2013); Präsident des Religious Juridical Persons Council des Kultusministeriums (2011-2013). Promotion zum Dr.jur. an der Universität zu Köln (1989 mit der Note: summa cum laude); Phillip Franz von Siebold-Preis (2006); Eugen und Ilse Seibold-Preis (2009); Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität des Saarlandes (2009) und die Universität Erlangen-Nürnberg (2012). Zahlreiche Bücher und Aufsätze in japanischer und deutscher Sprache.