Mittwoch, 9. Mai 2012, 18:30–20:00 Medienabend mit Carsten Germis, Dr. Martin Schulz und Lars Nicolaysen „Japans Wirtschaft: Quo Vadis?“

Seit zwei Jahrzehnten ist in Japan von einer wirtschaftlichen Krise die Rede. Im internationalen Vergleich scheint das Inselreich zwar immer noch stark dazustehen. Seit der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe vom 11. März vergangenen Jahres wachsen jedoch die Sorgen, dass der einst bewunderte wie gefürchtete Musterknabe der Weltwirtschaft gegen die Konkurrenz aus Südkorea und China auf Dauer dramatisch ins Hintertreffen geraten wird. Wird das „Land der aufgehenden Sonne“ zum Abstiegskandidaten der Weltwirtschaft oder wird das Land seine Potenziale nutzen können, um aus der jahrelagen Stagnation herauszufinden? Moderiert von Herrn Nicolaysen werden Herr Germis und Herr Schulz dieser Frage nachgehen und ihre jeweiligen Sichtweisen und Erklärungen liefern. Diese Diskussion wird dann mit dem Publikum fortgeführt und erweitert. 

Lars Nicolaysen begann seine journalistische Karriere als Reporter bei mehreren deutschen Lokalzeitungen, studierte Japanisch an der Universität Hamburg, bevor er 1994 Büroleiter der deutschen Finanznachrichtenagentur vwd in Tokyo wurde. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland holte ihn die Deutsche Presse-Agentur dpa zunächst als Redakteur in die Europaredaktion nach Hamburg. Nach vorbereitenden Einsätzen unter anderem in Washington D.C. leitet er seit 1997 das Korrespondentenbüro der Deutschen Presse-Agentur dpa in Tokyo. 

Carsten Germis kam 2001 zur FAZ, wo er unter anderem die Sonntagszeitung mit aufbaute und jahrelang über Wirtschaft, Finanzen und die Sozialpolitik aus Berlin berichtete. Seine Liebe zu Japan entstammt aus der Lektüre japanischer Kriminalromane. Seit 2010 berichtet er für die FAZ aus Tokyo, zunächst über die Wirtschaft und Unternehmen des Landes und seit diesem Jahr zusätzlich auch über die Politik Japans.

Dr. Martin Schulz ist seit dem Jahr 2000 Volkswirt am Fujitsu Research Institute (FRI) in Tokyo. An dem privaten „Think Tank“ ist er für internationale Wirtschaftspolitik und Unternehmensstrategien zuständig. Nach Japan kam er zuerst im Jahr 1991, um sich für seine Promotion mit dem Platzen der Blase und der folgenden Wirtschaftkrise zu beschäftigen. In Europa war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten mit der europäischen Währungsintegration und der Einführung des € beschäftigt.